VC Magazin: Wie lange hat das Fundraising für den Expansion Fund III gedauert, und wie anspruchsvoll haben Sie das Marktumfeld empfunden?
Wittneben: Das Fundraising für den Expansion Fund III hat rund ein Jahr in Anspruch genommen. Geschlossen wurde der Fonds beim Hard Cap von 450 Mio. EUR, das ursprüngliche Ziel lag bei 400 Mio. EUR. Wir sehen den Trend, dass sich institutionelle Investoren zunehmend auf ausgewählte Private Equity-Gesellschaften mit einer historisch guten Performance, Teamstabilität und einem hohen Institutionalisierungsgrad konzentrieren. Als „One Stop Shop“ mit einer großen Bandbreite alternativer Anlageklassen und alleine sieben sehr erfolgreichen Exits des Vorgängerfonds Expansion II im Jahr 2013 profitiert Ardian von dieser Entwicklung.
VC Magazin: Europäische Versicherungen und Pensionsfonds stellen die größte Investorengruppe. Welche Rolle spielt gerade für Versicherungen das Thema Solvency II bei der Investmententscheidung für oder gegen einen Private Equity-Fonds?
Wittneben: Die Auswirkungen von Solvency II lassen sich meines Erachtens noch nicht final absehen, und man kann sie noch weniger pauschalisieren, da die Voraussetzungen und Herangehensweisen der einzelnen Versicherungsgesellschaften unterschiedlich sind. Im Fundraising hat das Thema für uns keine Rolle gespielt. So hat die Investorengruppe Versicherungen ihre Mittelallokation im Expansion Fund III relativ gesehen sogar erhöht. Ein Faktor hierbei ist sicher das derzeitige Niedrigzinsumfeld, das Investitionen in die Anlageklasse Private Equity aus einer Renditeperspektive für Versicherungen attraktiv macht.
VC Magazin: Neben dem eigentlichen Fonds steht ein Vehikel für Co-Investments zur Verfügung – ein Trend, dem derzeit viele GPs folgen. Was macht dieses Modell für LPs so interessant?
Wittneben: Vehikel für Co-Investments werden von Investoren konkret nachgefragt. Ein Grund dafür ist, dass Investoren durch Co-Investments zusätzliche Investmentschwerpunkte innerhalb der Expansion III-Plattform legen können. Darüber hinaus sind natürlich aber auch Kostengründe zu nennen, weil bei den Co-Investment-Vehikeln üblicherweise geringere Management-Gebühren anfallen.
VC Magazin: Das Small Cap-Segment identifizieren viele Private Equity-Manager als lohnenswerten Fokus. Wie stellen Sie sicher, hier Zugang zu den besten Targets zu erhalten?
Wittneben: Der Investmentfokus unseres Expansion III Fonds liegt zu rund 50% in Frankreich, zu 30% im deutschsprachigen Raum und zu etwa 20% in Italien. Zweifelsohne ist der deutsche Small Cap-Markt in den vergangenen Jahren wettbewerbsintensiver geworden, weshalb Faktoren wie die lokale Vernetzung sowie eine nachhaltige und verlässliche Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern besonders wichtig sind. Unser geographisch breiter Fokus hat in der Vergangenheit immer für einen konstanten, attraktiven Dealflow gesorgt. Bei Portfoliounternehmen punkten wir mit unserer integrierten, internationalen Ardian-Plattform, die mit Teams und Netzwerken in allen relevanten internationalen Märkten insbesondere bei Internationalisierungsstrategien klare Vorteile bringt und uns im Wettbewerb in der Fondsgröße des Expansion III abgrenzt.
VC Magazin: Danke für das Interview!