In Europa vorne mit dabei
Die vergangenen 25 Jahre zeigen, dass deutsche Private Equity-Häuser in Europa zu den traditionell starken Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Schweden aufgeschlossen haben. Dabei ist aber anzumerken, dass britische Beteiligungsgesellschaften mit etwa 550 Mrd. EUR noch immer 50% des heutigen Private Equity-Kapitals in Europa verwalten. Deutsche Investoren liegen hier mit 7% auch deutlich hinter Frankreich (15%) zurück und auf einem ähnlichen Niveau wie Schweden (7%). Allerdings haben heute 14% aller Private Equity-Investoren ihren Sitz in Deutschland und liegen damit gemeinsam mit Frankreich basierend auf diesem Indikator nur knapp hinter Großbritannien (20%).
Fazit
Die Etablierung einer deutschen Investorenszene und ihre Möglichkeit, Private Equity weiter zu forcieren, stoßen allerdings auf strukturelle Rahmenbedingungen in Deutschland, die aktuell noch dazu führen, dass die Eigenkapitalinvestitionen in deutsche Unternehmen unterhalb des europäischen Niveaus liegen. Diese Charakteristik des deutschen Marktes ist aber ebenso ein Zeichen dafür, dass sich Deutschland in seiner Kombination von volkswirtschaftlicher Größe bei gleichzeitig stark regional etabliertem Bankensystem deutlich von anderen Ländern in Europa unterscheidet. Trotzdem wurden in den letzten fünf Jahren im Schnitt mit über 5 Mrd. EUR pro Jahr bereits 14% aller europäischen Private Equity-Investitionen in deutsche Unternehmen getätigt. Damit liegt Deutschland auf Position drei im europäischen Markt hinter Frankreich (17%) und Großbritannien (26%). Besonders stark zeigt sich im europäischen Vergleich das Frühphasensegment. In deutsche Unternehmen flossen mit jährlich knapp 700 Mio. EUR an Venture Capital. Das sind 19% aller Frühphaseninvestitionen in Europa und damit ein ähnlich hohes Investitionsvolumen wie Frankreich (19%) und Großbritannien (20%).