Berechnung im Modell
Nun zum Rechenverfahren selbst: Es ist sinnvoll, die Erlösverteilung auf Share-Ebene durchzuführen, also auszurechnen, welcher Betrag jeder Aktie einer Shareklasse zukommt. Am Ende wird dann errechnet, was ein Gesellschafter erhält, indem die ermittelten Share-Preise jeder Aktienklasse mit der Anzahl Aktien der entsprechenden Share-Klasse, die der betreffende Gesellschafter hält, multipliziert werden. Am einfachsten lässt sich das Rechenverfahren an einem Beispiel erläutern: Die Serie C hat einen Preis von 55 EUR je Aktie bezahlt, B 40 EUR und A 10 EUR. Die Rangfolge sei so vereinbart, dass zuerst C, dann B und dann A ihre Investments erhalten. Für A gelte noch die Sonderregel, 
dass sie danach weiter partizipieren, bis sie insgesamt ihr Investment verdreifacht haben. Ansonsten sei für alle Klassen die Anrechenbarkeit vereinbart wie oben beschrieben. Dies führt zu folgendem Schaubild, in dem die Stammaktien mit S bezeichnet werden. (Durchgezogene Linie = Teilnahme an Verteilung, die 0 wurde willkürlich auf den Punkt gelegt, an dem die Besonderheiten der anrechenbaren LiquiPref zum Tragen kommen.)
Abschließend muss natürlich noch geprüft werden, ob der erzielte Exit-Erlös überhaupt ausreicht, alle Verteilungsstufen voll zu bedienen. Dafür ist auf jeder Verteilungsstufe der notwendige Gesamtbetrag mit dem noch zur Verfügung stehenden Restbetrag des Erlöses zu vergleichen. Sollte der Restbetrag nicht mehr ausreichen, um die Stufe voll zu bedienen, ist der Share-Preis dieser Stufe quotal entsprechend zu reduzieren. Alle weiteren Stufen gehen dann leer aus.
Fazit
Das hier beschriebene Verfahren stellt sicher, dass für jeden Investor die optimale Entscheidung (Wandlung oder nicht) getroffen wird. Wesentlich ist, dass in den Verträgen die Wandlung jedoch nicht als frei wählbare Option beschrieben wird, sondern dass die Vorzugsaktien automatisch als in Stammaktien gewandelt betrachtet werden (pro Aktienklasse), wenn sich dadurch der Gesamterlös für die Halter der entsprechenden Aktienklasse vergrößert.
