Wenn die Aussicht auf das eigene Unternehmen spannender ist als die Karriere in Wissenschaft oder Konzern, bricht der Unternehmergeist durch. Welche Idee sie verfolgen, ob es Vorbilder gibt und aus welchen Erfahrungen sie besonders viel gelernt haben, berichten Entrepreneure im Gründerinterview – dieses Mal Tobias Pfütze von Paymey (www.paymey.com).
VC Magazin: Wie kam es zu der Idee für Dein Start-up?
Pfütze: Die Idee zu Paymey entstand im Urlaub, als ich am Strand liegend ein Getränk kaufen wollte aber leider statt Bargeld nur mein Smartphone dabei hatte. Die Frage war: Warum kann dieser Taschencomputer nicht eine simple Transaktion ausführen? – Smartphones sind heute allgegenwärtig und für viele Menschen ein kaum wegzudenkender Begleiter im Alltag. Mit Hilfe von Smartphones lösen wir im Alltag komplexe Aufgaben wie Ortsbestimmung & Navigation, Bildbearbeitung oder Spracherkennung. Nur Transaktionen und Einkäufe lassen sich damit bisher nicht befriedigend ausführen. Überzeugende Angebote sind am Markt nicht existent. Obwohl diese Aufgabe technisch gesehen, vergleichsweise einfach zu realisieren ist. Paymey möchte das ändern und setzt dabei auf im Markt vorhandene und erprobte Technologie und eine Bezahlinfrastruktur die online und offline in allen gängigen Bezahl- bzw. Einkaufsszenarien eingesetzt werden kann.
VC Magazin: Wie hast Du die erste Finanzierung Deiner Gründungsidee gestemmt und wie verlief die weitere Suche nach Kapital(-gebern)?
Pfütze: Die erste Finanzierungsrunde wurde komplett privat gestemmt und ein Kredit über 25.000 EUR aufgenommen und losgelegt. Anschließend folgten ca. ein Jahr später das erste Angel-Investment und zwei Crowdfundingrunden über 100.000 EUR und 300.000 EUR sowie die Beteiligung unseres Entwicklungspartners attentra über insgesamt 150.000 EUR. Momentan syndizieren wir für eine größere Finanzierungsrunde und sind bereits in den Verhandlungen erster Term Sheets. Interessierte Investoren können sich jedoch weiterhin gerne bei Paymey melden.
VC Magazin: Was sprach gegen die Karriere als Angestellter und wie hat sich das Gründerteam zusammengefunden?
Pfütze: Das klassische Dasein als Angestellter kam für mich nie in Frage. Persönlich brauche ich die Herausforderung und Freiheit, da ich aus Eigenantrieb die besten Ergebnisse liefern kann. Das Gründerteam fand sich im Rahmen des Studiums und anderer interessanter Begegnungen. Das gemeinsame Ziel treibt jedes Teammitglied an und Erfahrungen aus jahrelanger IT-Entwiklung von Flo (CTO) bzw. Thomas aus dem Bereich Sales im Rahmen seiner Tätigkeit bei Daily Deal o.a. untermausern dies. So haben wir uns auch mit Oto als CIO in seiner Funktion der Schnittstelle zwischen IT und Vertrieb um einen Senior verstärkt. Neben mir als Gründer unterstützt Denis seit dem Start das Team im Bereich des Business Development und Strategieberatung.
VC Magazin: Wenn Du auf Deine bisherigen unternehmerischen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungen würdest Du erneut treffen?
Pfütze: Ich würde das Unternehmen wieder gründen. Ein Projekt von Null an zu gründen und dieses zu etablieren und wachsen zu lassen ist ein unglaublich intensiver (Lern-)Prozess – anstrengend und bereichernd zugleich.