Der Schwarm auf dem Weg zur festen Finanzierungsgröße

Von IT-Servern für den Hausgebrauch über Pizza-Lieferservice und „ökologisch-nachhaltige“ Tiernahrung bis hin zu Energie- und Immobilienprojekten: Die Palette von Ideen und Geschäftsmodellen, die sich über Crowdinvesting finanzieren, ist in den vergangenen Jahren immer breiter geworden. Es ist ein Wachstumsmarkt, seit den Anfängen in Deutschland im Jahr 2011 hat sich die Zahl der Anbieter vervielfacht. Von den insgesamt etwa 30 Plattformen ist aber nur rund ein Viertel – mit einem entsprechenden Aktivitätsniveau – relevant. Seedmatch, Companisto, Innovestment und Bergfürst sind einige der bekannten Namen. Zu beobachten ist eine breitere Differenzierung, so gibt es inzwischen mehrere auf Energieprojekte und auch auf Immobilien fokussierte Plattformen.

Für Anleger: hohes Risiko, hohe Chance

Insgesamt wurden bis heute ca. 50 Mio. EUR für nahezu 200 Unternehmen und Projekte über Crowdinvesting eingesammelt. Das 2013 noch sehr starke Wachstum hat allerdings nachgelassen. Für Anleger, die meist Beträge zwischen 500 und 4.000 Euro je Beteiligung investieren, ist stets ein hohes Risiko bei zugleich großen Chancen im Spiel. Hinsichtlich Renditen gibt es angesichts der noch kurzen Historie und Investitionszeiten keine aussagekräftige Statistik. Als vorherrschende Beteiligungsform hat sich – gemessen am Finanzierungsvolumen – das partiarische Nachrangdarlehen herauskristallisiert; Genussrechte sind ein weiteres Instrument; ebenso die typisch stille Beteiligung, allerdings mit abnehmender Tendenz. Crowdinvesting ist besonders dann Erfolg versprechend, wenn man es mit Marketingzwecken verknüpft. Die Kommunikation mit der Crowd ist ein zentrales Element, das Unternehmen erhält dann auch eine Resonanz auf sein Produkt bzw. seine Dienstleistung. Das Angebot des Unternehmens wird dadurch einem immer breiteren Publikum – also potenziellen Kunden – bekannt. Um Misserfolge zu minimieren, prüfen die Plattformen vorab die Unternehmen mit ihren Geschäftsideen und ihren Profilen, ob sie für ein Crowdinvesting überhaupt passen.