Eigentlich sind es positive Gründe, die für den aktuellen Diskussionsstoff sorgen. Längst haben die Banken ihre durch die Finanzkrise ausgelöste Zurückhaltung aufgegeben und treten neben Versicherungen und Pensionskassen als Fremdkapitalgeber und vermehrt als Akquisitionsfinanzierer auf. Zumal Private Equity in Zeiten der grassierenden Niedrigzinspolitik attraktive Anlagealternativen bietet und ein Abklingen eben dieser Politik seitens der Europäischen Zentralbank auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist. Auch die Konditionen und Bedingungen, zu denen Fremdkapitalgeber ihr Geld den Fondsverantwortlichen anvertrauen, haben sich aufgeweicht. Und schließlich sind die meisten Beteiligungsfonds noch immer gut gefüllt, hat es in den zurückliegenden Jahren doch vielerorts an ausreichend lukrativen Investments gefehlt. „Die Fonds spüren den Anlagedruck, da sie etwa zwischen 2010 und 2013 sehr wenig investieren konnten“, erläutert Karsten Zippel, Vorstand der Aquin & Cie. AG. „Auch wächst ihnen gerade im Small und Mid Cap-Bereich Konkurrenz durch große Family Offices oder Stiftungen, die heute mitunter direkt investieren.“
Wohin soll das Geld?
Allerdings: Es gibt auf dem Markt mitunter zu wenig attraktive Investmentmöglichkeiten. Insider beklagen beispielsweise die geringen Aussichten auf lukrative Konzern-Spin-offs. Manch einer schielt etwa auf die Medizintechniksparten von Siemens oder Philips, doch insgesamt gibt es wenige Kandidaten am Markt. Und im Zweifelsfall lauert ein strategischer Investor, dessen Taschen ohnehin um einiges praller gefüllt sein dürften – und dies in der Regel auch sind. Umso mehr boomt der Markt für Secondary-Buyouts. Doch im Rennen um den besten Verkauf treiben die Gesellschaften die Preisanforderungen in die Höhe, wohl wissend um den Renditedurst ihrer Fondsinvestoren. „Generell kann man, bedingt durch den starken Wettbewerb auf Private Equity-Seite, strategische Investoren mit vollen Kassen und billigem Bankengeld, einen klaren Preisanstieg bei Transaktionen beobachten“, bestätigt Jens Moritz, Partner bei Rautenberg & Company. Besonders hohe, sprich zweistellige EBITDA-Multiples sieht Moritz inzwischen in der wachstumsstarken Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie. Auch die Medizintechnik und generell der Healthcare-Bereich scheinen vor zu hohen Bewertungen nicht gefeit, gelten sie doch unter Investoren als besonders attraktiv. Doch nicht alle Branchen folgen dem Trend. „Man kann konstatieren, dass einige klassische Industriebereiche, beispielsweise Automotive-, Maschinen- und Anlagenbau, oder bestimmte Konsumgüter-Segmente gerade im Small Cap-Bereich immer noch mit ‚normalen‘ Multiples bewertet werden“, so Moritz.
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