Die Marktstatistik des BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften), die sich auf die Angaben von fast 200 Beteiligungsgesellschaften stützt, belegt, dass mit 241 Mio. EUR im Jahr 2014 gut 37% der deutschen Venture Capital-Investitionen in Berlin erfolgten. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 flossen rund 209 Mio. EUR in die Berliner Gründungslandschaft. In Berlin wird Schätzungen nach alle 20 Stunden ein neues Start-up gegründet, auf das Jahr hochgerechnet sind das knapp 400 – mit diesen Zahlen ist das Gründungsgeschehen zu einem wesentlichen Bestandteil der Berliner Wirtschaft geworden. „Einen großen Erfolg der Berliner Gründungslandschaft haben wir hier vor allem der Nähe zu drei ausgezeichneten Hochschulen und Konzernen zu verdanken“, sagt IBB-Geschäftsführer Roger Bendisch. Zu beobachten ist: Universitäten konzentrieren sich zunehmend auf Gründungen aus der Forschung heraus. Berlin zeichnet eine hohe Dichte an Life Sciences- und Biotech-Unternehmen aus. „Adlershof ist mit seinen Opto-Science-Unternehmen ein wichtiges Cluster“, so Bendisch. Dort agieren über 800 Unternehmen, die teilweise weltweit erfolgreich am Markt agieren. In Nähe der TU Berlin und dem Fraunhofer-Institut haben sich zudem Hard- und Software-Unternehmen angesiedelt und mit Beyer-Schering gewinnen auch die Ausgründungen rund um das Thema Gesundheit weiterhin an Bedeutung. Unternehmen wie Deutsche Bahn, Axel Springer oder die Telekom haben mit Acceleratoren und Inkubatoren wie Plug and Play (Springer) oder dem hub:raum (Telekom) wesentlich dazu beigetragen, der Gründerszene eine Spielwiese zu geben und durch interessante Geschäftsmodelle internationales Venture Capital anzuziehen.
Gründer ziehen Gründer an
Leuchtturmgründungen tragen dazu bei, Gründungsstandorte beliebter zu machen. In Berlin sind das Bendisch nach allen voran Zalando (Rocket Internet), ResearchGate, ein soziales Netzwerk im Internet für Forscher aus allen Bereichen der Wissenschaft, Outfittery, eine Plattform für Stilberatung und Shopping für Männer, und Babbel. Der Berliner Sprachlerndienst hatte zuletzt 22 Mio. USD von Scottish Equity Partners, Reed Elsevier Ventures, Nokia Growth Partners und der IBB Beteiligungsgesellschaft eingesammelt. „Berlin ist institutionell gut aufgestellt und mit 50 national wie international agierenden Venture Capitalisten sowie rund 500 Business Angels, die hier investieren, ein sehr guter Standort für Gründer geworden. Mit dem Ansiedeln der Kapitalgeber ist nun deutlich mehr Geld am Markt. Das freut uns, denn es lockt interessante Geschäftsmodelle an. Die Gründer sind deutlich selbstbewusster geworden, und Unternehmen erhalten höhere Bewertungen“, so der IBB-Geschäftsführer.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Sonderausgabe Standorte & Regionen 2015 des VentureCapital Magazins.