Für Rocket Internet wäre das IPO von HelloFresh der zweite Börsengang einer Beteiligung an der Frankfurter Börse. Das Berliner Start-up möchte das wahrscheinlich letzte Fenster nutzen, welches sich in diesem Jahr für Börsengänge noch öffnet. Den geplanten Börsengang sollen die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley begleiten.
HelloFresh wurde im November 2011 gegründet und ist ein Online-Lebensmittelversand. Das Start-up liefert Abonnenten einmal pro Woche Rezepte und Kochboxen mit verschiedenen Zutaten. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres setzte HelloFresh 198 Mio. EUR um. Dennoch entstand im gleichen Zeitraum ein Verlust von 58 Mio. EUR. Für das vierte Quartal rechnet HelloFresh mit einem Umsatz von 102 Mio. EUR. Das Unternehmen wurde zuletzt mit 2,6 Mrd. EUR bewertet und bewegt sich damit auf dem Niveau der Container-Reederei Hapag-Lloyd. Kritik hierzu erntete Rocket von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, sie hält die Rocket-Tochter für überbewertet.
Rocket Internet hält mit 56,4% die Mehrheit an HelloFresh, 6,6% gehören den Gründern sowie Managern, den Rest halten diverse Wachstumsfinanzierer. Erst Mitte September diesen Jahres erhielt HelloFresh im Rahmen einer Finanzierungsrunde frisches Kapital. Die Gesamtsumme der Wachstumsfinanzierung, betrug damals 75 Mio. EUR. Investor war Baillie Gifford. Zuvor investierten Rocket und Insight Venture 110 Mio. EUR in den Lebensmittellieferanten. Darüber hinaus beteiligten sich bislang Vorwerk Direct Selling Ventures, Holtzbrinck Ventures und Kinnevik bei den Berlinern.
