Parallel dazu hat der High-Tech Gründerfonds (HTGF) Ende Oktober eine Kooperationsvereinbarung mit der chinesischen Investmentbank Donghai Securities unterzeichnet. Insgesamt geht es um bis zu 300 Mio. EUR, die in deutsche Hightech-Unternehmen investiert werden sollen. Bauen wir mit diesen Initiativen eine Rutschbahn ins Ausland? Stehen wir vor dem Dilemma: „If I stay there will be trouble, if I go it will be double?“
Die Antwort ist klar: Nein! Denn selbst wenn es vereinzelt Unternehmen geben wird, die mit einem Flip ihrem Investor ins Ausland folgen und aus Deutschland verschwinden, dürften die Vorteile insgesamt überwiegen: Fast alle großen und mittelständischen Unternehmen expandieren nach China. Die kleinen Hightech-Unternehmen haben trotz relevanter Innovationen keine Chance: Zu undurchsichtig sind Netzwerke und Businesskultur, zu zeit- und kapitalintensiv Produktionsaufbau und Markteinführung. Sie brauchen Partner mit gleichgerichteten Interessen, die sie mit Kapital, Expertise und Netzwerk in Fernost unterstützen.
Die Chinesen haben inzwischen gelernt, dass ein Transfer eines Unternehmens von Deutschland nach China nicht lange Früchte trägt. Nur wenn Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Marktverständnis hier bleiben, kann auch eine chinesische Tochter oder ein Joint Venture, das sich auf Produkt-Assembling und Vertrieb fokussiert, nachhaltig Geschäfte machen. Selbst ein Exit im Ausland muss kein Ende für die deutschen Aktivitäten bedeuten. Wir glauben daher, richtig heißt es „I should stay and I should grow“.