Die Deutsche Beteiligungs-AG legt ihren bislang größten Fonds auf. Der Private Equity-Fonds DBAG Fund VII enthält 800 Mio. EUR von externen Investoren. Auf die DBAG entfällt ein Co-Investment von 200 Mio. EUR, gemessen am DBAG Fund VI ist dies eine Steigerung um 50 Prozent. Die DBAG ist damit das erste Private Equity-Haus, das mit einem rein auf deutsche Zukaufsziele konzentrierten Fonds die Milliardenmarke knackt. Aufgrund seiner Struktur kann der Fonds auch in größere Buyouts bis zu 200 Mio. EUR Eigenkapital investieren.
Der DBAG Fund VII besteht nach Angaben des Finanzinvestors aus zwei Teilfonds: Von dem Hauptfonds mit einem Volumen von 800 Mio. EUR sollen 183 Mio. EUR auf die Co-Investitionen der DBAG entfallen; er wird ergänzt durch einen Top-up Fund mit 200 Mio. EUR (DBAG-Anteil: 17 Mio. EUR). Dieser soll für größere Transaktionen genutzt werden. Einschließlich der Mittel aus dem Top-up Fund können bis zu 200 Mio. EUR, einschließlich Brückenfinanzierung bis zu 280 Mio. EUR, je Transaktion investiert werden. Der Finanzinvestor kann so bei Firmenübernahmen künftig bis zu 200 Mio. EUR Eigenkapital einsetzen, bisher lag die Grenze bei 80 Mio. EUR.
Der DBAG Fund VII soll in Unternehmen mit einem Unternehmenswert von 75 bis 250 Mio. EUR investieren; in diese Spanne fallen Unternehmen, die im Jahr zwischen 50 und 500 Mio. EUR Umsatz erzielen. Damit rücken erstmals Firmen im Wert von einer 500 Mio. EUR und mehr ins Visier des Frankfurter Private Equity-Hauses, das sich bisher auf kleine und mittelgroße Mittelständler konzentriert hatte.
Das Fundraising für den neuen Fonds fand in einem aufnahmebereiten Marktumfeld in weniger als einem Vierteljahr statt. Nach Aussage des Private Equity-Hauses konnten nicht alle Zeichnungswünsche der Investoren berücksichtigt werden. Rund 80% der Zusagen stammen von Investoren der Vorgängerfonds. Die regionale Herkunft der Mittel hat sich gegenüber dem DBAG Fund VI nach Informationen des Unternehmens nur wenig geändert. 23% der Mittel stammen aus den USA, 14% aus Deutschland. Investoren aus anderen europäischen Ländern gaben 51% der Zusagen, die übrigen Zusagen entfallen auf Investoren aus Asien. Unter den Investoren stellen Pensionsfonds mit 38% die meisten Mittel, gefolgt von Fund of Funds und Versicherungen.
Der Fund VII ist der bisher größte Fonds der DBAG, der 2012 aufgelegte Vorgängerfonds war 700 Mio. EUR schwer. Der Fonds VI, der in in Management Buyouts investiert, hat ein Volumen von 700 Mio. EUR. 61% davon seien bereits investiert. Laut Aussage des Frankfurter Private Equity-Hauses sollen noch drei Unternehmen für den Fonds VI erworben werden, bevor 2017 das neue Investitionsvehikel startet.
Die Auflage des neuen Fonds ist laut des Unternehmens mit einer strategischen Weiterentwicklung verbunden. Der DBAG Expansion Capital Fund (ECF), ein 2011 aufgelegtes Programm für Wachstumsfinanzierungen im Mittelstand soll künftig auch in kleinere Buyouts investieren. Künftig sollen nach Angaben des Investors selektiv auch Unternehmen mehrheitlich übernommen und kleinere Buyouts strukturiert werden. Die Bandbreite der Eigenkapitalinvestitionen soll dabei zwischen 10 und 30 Mio. EUR liegen. Erst im März 2016 hatte der schwedische Finaninvestor IK Investment Partners einen paneuropäischen Smallcap-Fonds mit einem Volumen von 277 Mio. EUR aufgelegt.
Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private Equity-Fonds und investiert an der Seite der Fonds in mittelständische Unternehmen mit Entwicklungspotenzial. Einen Schwerpunkt legt die DBAG auf die Industriesektoren, in denen der deutsche Mittelstand im internationalen Vergleich besonders stark ist. Das vom DBAG-Konzern verwaltete und beratene Kapital beträgt laut eigenen Angaben bisher rund 1 Mrd. EUR, mit dem DBAG Fund VII steigt es auf 2,0 Mrd. EUR.