Gründungsstandort Deutschland – Ein Überblick

Damals wie heute befand sich Deutschland mitten in einer Revolution. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts war es die industrielle, heute ist es die digitale Revolution, die altbekannte Produktionsweisen auf den Kopf stellen. Unternehmer wie Friedrich Krupp setzten auf die maschinelle Produktion, was ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile einbrachte. Dass die heutigen Gründer die Chancen der Digitalisierung verstanden haben, zeigt ein Blick auf den aktuellen Gründungsmonitor der KfW: Demnach entfiel 2015 rund ein Fünftel der Gründungstätigkeiten in Deutschland auf sogenannte Digital Gründer. In absoluten Zahlen sind das 160.000 Personen.

Guter Arbeitsmarkt hemmt Gründungen

Dass diese Zahl für ein Land von der Größe Deutschlands so gering ist, liegt nicht zuletzt an der anhaltenden wirtschaftlichen Stärke der Bundesrepublik und den damit einhergehenden guten Bedingungen am Arbeitsmarkt. Wenn eine sichere Festanstellung mit guter Bezahlung winkt, gehen nur wenige Menschen freiwillig das Risiko einer Unternehmensgründung ein. So fiel die Zahl der Existenzgründer laut der KfW von 915.000 im Jahr 2014 auf 763.000 im vergangenen Jahr. Ein Rückgang von 17%. Doch gibt es auch Lichtblicke. Denn die Einbrüche bei den von der KfW als „wirtschaftlich bedeutsamer“ eingestuften Gründergruppen sind geringer als die der Gesamtzahl. So nahmen die sogenannten Chancengründungen „nur“ um 15% ab. Die Zahl der „innovativen Gründer“ nahm sogar zu: von 92.000 seit der ersten Erhebung 2014 auf 95.000 im Jahr 2015. Nichtsdestotrotz, die von der KfW errechnete Gründerquote von 1,5% ist für die Zukunft eines Landes, das wie Deutschland kaum über natürliche Rohstoffe verfügt, gefährlich und reicht im internationalen Vergleich bei Weitem nicht an Gründungshochburgen wie die USA oder Israel heran.

Der Staat reicht die (öffentliche) Hand

Dass man sich vonseiten der Politik mit dem Status quo nicht einfach abfinden mag, belegen zahlreiche Initiativen und Fördermaßnahmen auf Bundes- wie auf Länderebene. So versucht man beispielsweise über die Exist-Programme Gründungen aus der Wissenschaft heraus zu fördern. In Bayern hat Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Initiative „Gründerland.Bayern“ ausgerufen, im Zuge derer u.a. im Oktober dieses Jahres das Förderprogramm „Start?Zuschuss!“ anlaufen soll. In Niedersachsen gibt es seit 2005 die Gründerinitiative „unternimm was.“, die vom Land gemeinsam mit dem US-Konzern Microsoft ins Leben gerufen wurde. Zusätzlich zu den Bemühungen, das Gründungsgeschehen zu beleben, können Entrepreneure hierzulande auf eine breite Auswahl an Fördermitteln von Bund, Ländern und EU zurückgreifen, die die ersten unternehmerischen Schritte erleichtern sollen.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Sonderausgabe Standorte & Regionen 2016.