Family Offices investieren in Venture Capital und Private Equity. Auf der Suche nach lukrativen Anlagen im Niedrigzinsumfeld kommen die privaten Vermögensverwalter häufig nicht mehr an diesen Assets vorbei. Die meisten Family Offices bevorzugen längerfristige Engagements – Investitionen in Wagniskapital finden seltener statt.
Rund ein Viertel der deutschen Family Offices investiert in die Anlagenklasse Private Equity, beim Venture Capital liegt dieser Anteil bei etwa 10%. Die Zurückhaltung beim Wagniskapital begründen Branchenvertreter noch immer mit den negativen Erfahrungen des Neuen Marktes, die bis heute nachwirken. Dadurch entstand nicht zuletzt ein Bedürfnis nach Sicherheit, welches auf Kosten des Anlagerisikos zuweilen bis heute gepflegt wird. Und auch aktuell wirbt die deutsche Venture Capital-Szene nicht mit einer Vielzahl an Erfolgsmeldungen für sich, auch wenn dies in der Mehrheit nicht den Fondsvertretern selbst zuzuschreiben ist. Insgesamt zu wenig Deals, zu geringe Fondsgrößen, eine Gründerkultur, die neben ihrem strahlenden Hotspot an der Spree zu wünschen übrig lässt – all das wirbt nicht für das Anlegen großer Kapitalmengen vermögender Familien.
Sicherheit ist gefragt
Häufig klassisch mittelständisch geprägt, investieren Family Offices bislang vornehmlich in Private Equity, vor allem, wenn es sich um direkte Beteiligungen handelt. „Hier gibt es attraktive Investments am unteren Ende des Marktes, auch wenn die Preise in diesem Segment gestiegen sind“, erklärt Franck Godet von Wieland Capital, ein Family Office, welches Mehrheitsbeteiligungen an kleineren deutschen Mittelständlern bevorzugt. Dabei fällt der Einstieg umso leichter, je länger sich ein Office bereits am Markt etabliert hat und über ein breites Netzwerk verfügt. Godet sieht einen wesentlichen Nachteil bei direkten Beteiligungen an kleinen Mittelstandsunternehmen im Personenrisiko, da der Erfolg eines solchen Unternehmens sehr oft allein vom Geschäftsführer abhängig ist. Umso wichtiger ist das Vertrauen zwischen Geschäftsführer und Investor. Es sei zudem schwierig, Unternehmer durch angestellte Manager zu ersetzen. Dafür gibt es sowohl Kosten- als auch kulturelle Gründe. Die kleine Transaktionsgröße erlaubt ebenfalls keine großen Beratungsprojekte. Man muss bereit sein, alles selbst zu machen. „Ich sehe es positiv, das ist aber eine Herausforderung“, so Godet.
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