Die Verfügbarkeit von Deal-Finanzierungen hat sich gegenüber der letzten Befragung, die vor dem Brexit-Votum im Monat Mai durchgeführt wurde, auf hohem Niveau sogar noch einmal leicht verbessert. Allerdings scheinen sich die Bedingungen für die angebotenen Kreditpakete verschlechtert zu haben. Fremdkapital sei nach wie vor mehr als ausreichend vorhanden. Insofern könnten auch die leicht verschlechterten Konditionen die gute Stimmung der Investoren kaum trüben, so die Autoren der Studie.
Die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen nehmen nur sehr wenige Investoren als Bremsfaktor für ihre Projekte wahr. Weniger als 10% der Befragten nehmen bei der praktischen Umsetzung von M&A-Projekten und den Kaufpreisverhandlungen, aber auch bei Finanzierungen und Exit-Möglichkeiten Marktverschlechterungen wahr, die durch das Brexit-Votum ausgelöst wurden. Gerade einmal 13% der Befragten geben an, dass sich das Brexit-Votum auf die Geschäfte ihrer Portfoliounternehmen ausgewirkt hätte.
Eine gewisse Verunsicherung am M&A-Markt und ein leichter Rückgang der Risikofreude bei den Finanzierungspartnern wird von rund 30% der Befragten beobachtet. Der Brexit stehe aber aktuell weder bei den Portfolio-Unternehmen noch bei den anstehenden Transaktionen im Fokus. Die Mehrzahl der Markteilnehmer gehe vielmehr davon aus, dass im Zuge der Verhandlungen für alle Beteiligten akzeptable Ergebnisse erzielt werden könnten, so die Autoren des Panels.
Da es auch keine anderen externen Faktoren gibt, die negativ auf den Private-Equity-Markt eingewirkt haben, bleibt das positive Gesamtbild intakt und die Geschäftsaussichten der Private Equity-finanzierten Unternehmen unverändert stabil. Zwar werden die Kaufpreise nach wie vor als teuer eingestuft, trotzdem sehen sich 61% der befragten Finanzinvestoren derzeit eher auf der Käuferseite. Das ist der höchste Anteil seit über zehn Jahren. Die nach wie vor sehr guten Rahmenbedingungen für Private Equity dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kampf um attraktive Targets weiterhin sehr intensiv sei, was in erster Linie zu hohen Kaufpreisen und in zweiter Linie zu sehr guten Verhandlungspositionen für die Verkäufer führe, so die Studienautoren.
Bei den favorisierten Zielbranchen für Neu-Investments stehen laut der Panel-Teilnehmer die Sektoren Healthcare, Software/IT und Dienstleistungen weiterhin in der Gunst der Finanzinvestoren. Unattraktiv seien dagegen Finanzdienstleister und Automobilzulieferer.