Die 2001 gegründete Ganymed Pharmaceuticals entwickelt immuntherapeutische Krebsmedikamente. Diese sind selektiv auf Proteine auf der Krebszelloberfläche. Dadurch zerstören sie die Tumorzellen, nicht aber das gesunde Gewebe. In fünf Finanzierungsrunden zwischen 2002 und 2013 hatten die Kapitalgeber rund 160 Mio. EUR in Ganymed investiert.
Hauptanteilseigner war die ATS Beteiligungsverwaltung, ein Investmentvehikel der Brüder Andreas und Thomas Strüngmann. Die beiden Unternehmer hatten 2005 den von ihnen aufgebauten Generika-Hersteller Hexal sowie ihre Anteile an der US-amerikanischen Eon Labs für 5,65 Mrd. EUR an den Pharmakonzern Novartis veräußert und engagieren sich seitdem als Investoren im Biotech-Bereich. Seit 2007 bei Ganymed an Bord, übernahm ATS im August 2008 die Anteile von Mitgesellschaftern wie Nextech Venture, der KfW und VI Partners und hielt seither die Mehrheit am Unternehmen.
Die Investition der an Ganymed beteiligten MIG-Fonds 3, 5, 6, 12 und 13 betrugen zusammen rund 14 Mio. EUR. Damit hielten die Münchner insgesamt rund 7,8% der Unternehmensanteile. Der Veräußerungserlös für die Beteiligung der MIG-Fonds beläuft bislang zusammen auf rund 32 Mio. EUR. Durch die möglichen Meilensteinzahlungen, die von der erfolgreichen Entwicklung des Leadprodukts IMAB362 abhängen, könnte dieser Betrag um weitere 65 Mio. EUR auf 97 Mio. EUR steigen. Laut eigenen Angaben ist der Exit bei Ganymed der größte Veräußerungserlös eines Portfoliounternehmens in der Geschichte der MIG-Fonds.
Der Käufer Astellas Pharma ist neben Takeda Pharmaceutical und Daiichi Sankyo eines der drei größten japanischen Pharmaunternehmen. Der im Nikkei 225 gelistete Konzern macht jährlich einen Umsatz ca. 8,5 Mrd. EUR. Entstanden ist das Unternehmen im Jahr 2005 durch den Zusammenschluss von Yamanouchi Seiyaku und Fujisawa Yakuhin Kōgyō.
Ganymed Pharmaceuticals AG Mainz
Tätigkeitsfeld: Life Sciences
Investoren: ATS Beteiligungsverwaltung GmbH, MIG Verwaltungs AG, FCPB Gany GmbH, Future Capital AG
Volumen: 422 Mio. EUR (Trade Sale)