Der deutsche M&A-Markt boomt, und immer mehr Investoren entdecken den Mittelstand als attraktives Anlageziel. Käufer aus USA oder China, die den Zugang zu europäischen Kunden suchen, gehören dazu. Inländische Firmen öffnen ihre vollen Kassen, um über Zukäufe ihr Wachstum zu forcieren oder die Marktposition zu stärken. Finanzinvestoren, die sich anhaltender Mittelzuflüsse in ihre Fonds erfreuen, konkurrieren mit zunehmend ebenfalls unter Anlagedruck stehenden Family Offices und Pensionsfonds. Da ist es kein Wunder, dass verkaufswillige Unternehmenseigentümer aus einer immer stärkeren Position heraus agieren können. Doch sind die Preise, die Käufer jetzt bezahlen, vielleicht schon öfter einmal zu hoch? Finden Investoren auf dem aktuellen Niveau noch genügend Ansatzpunkte für Wertsteigerungen? Treibt der Andrang der Bieter um eine relativ gleichbleibende Zahl von Zielen die Preise noch weiter nach oben?
Großanleger haben den Mittelstand entdeckt
Eine Orientierungsgröße ist der häufig verwendete Multiplikator, mit dem zur Bewertung eines Unternehmens beispielsweise das Geschäftsergebnis vor Zinsen und Steuern vervielfacht wird. Gemessen daran scheint der Markt von Übertreibungen noch ein Stück weit entfernt zu sein. „Die Bewertungen liegen mit Multiples zwischen 6,5 und 7,3 im Durchschnitt aller Transaktionen noch im konservativen Bereich, auch wenn es Ausreißer bis fünf am unteren und bis elf am oberen Ende der Skala gibt“, sagt Dr. Peter Hammermann, Geschäftsführer und Senior Partner bei Equistone Partners Europe Deutschland. Ein Trend nach oben ist in vielen Bereichen dennoch sichtbar geworden, auch weil immer mehr Großanleger nach Investmentalternativen suchen. Konnten sie bei Anleihen von Emittenten mit solider Bonität während der Zinsabwärtsbewegung lange Zeit noch von Kursgewinnen profitieren, so ist dieses Potenzial nach dem Erreichen und sogar Unterschreiten der Nullgrenze ausgereizt. Selbst die Renditechancen von Immobilien in Deutschland stoßen nach dem starken Aufwärtstrend der letzten Jahre an Grenzen. Auch in anderen Teilen Europas wächst die Unsicherheit am Immobilienmarkt, wie das Beispiel London nach dem Brexit-Entscheid zeigt. Je schwächer aber die Renditechancen solcher Anlageklassen werden, desto mehr wächst das Interesse an Unternehmensbeteiligungen. Das wiederum schlägt sich in höheren Bewertungen nieder. „Die Multiples spiegeln die Rendite auf Eigenkapitalinvestitionen in den Mittelstand wider“, sagt Christian Futterlieb, Geschäftsführer der zur genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken gehörenden Beteiligungsgesellschaft VR Equitypartner.
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