Im Gegensatz zu bestehenden Crowdfinancing-Plattformen besitzt medifundo einen sehr spezifischen Ansatz: Die Plattform fokussiert sich ausschließlich auf Life Sciences-Unternehmen, die es naturgemäß schwer haben, ausreichend finanziert zu werden. Damit wollen die Macher die Finanzierung über ihre Plattform als Alternative zu bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten sowie als neuen Weg der Unternehmensfinanzierung etablieren.
Dabei definieren die medifundo-Verantwortlichen um Peter Biewald den Life Sciences-Bereich recht weit, nämlich von der Medikamentenentwicklung über Med-tech, Diagnostik, Tool- und Service Provider bis zu E-Health und anderen Dienstleistungen. Mehr noch, die Unterstützung der Crowdfinancing-Plattform reduziert sich nicht alleine auf die Beschaffung von Kapital. „Wir wollen unsere Unternehmen längerfristig begleiten und stellen ihnen unser komplettes Life Sciences-Netzwerk zur Verfügung, sodass sich durch unsere Plattform positive Effekte weit über die Finanzierung hinaus realisieren lassen“, unterstreicht Biewald.
Erfahrene Macher
Biewald und sein Gründungspartner Marcus Irsfeld sind überaus Life Sciences-erfahren. Beide haben mehrere Jahre in der Martinsrieder Biotechszene als CFOs verbracht und darüber hinaus Managementerfahrungen in weiteren Branchen gesammelt, etwa in der IT. Dies verschafft ihnen einen guten Zugang insbesondere im Bereich E-Health, aber auch bei Medizintechnik-Themen. So konnten sie mit ihrem Team in der Vergangenheit selbst über 250 Mio. EUR Finanzierungsvolumen einsammeln. Die interne medizinisch-technische Evaluierung der medifundo-Portfoliounternehmen geschieht über ein Netzwerk beziehungsweise „Medical Advisors“. „Gemäß unserem Ansatz, dass die eher komplexen Produkte und Geschäftsmodelle der Life Sciences-Unternehmen am besten von Investoren mit Affinität zur Branche eingeschätzt werden können, wenden wir uns primär an Healthcare Professionals, wie Naturwissenschaftler, Ärzte, Apotheker und rund um die Branche Interessierte, wie beispielsweise die Mitarbeiter von Laboren oder Pharma-Unternehmen“, erklärt Geschäftsführer Biewald.
5 Mio. EUR und mehr sind möglich
Über medifundo können Life Sciences-Unternehmen bis zu 2,5 Mio. EUR einwerben. Möglich macht dies das im vergangenen Jahr verabschiedete Kleinanlegerschutzgesetz. „Berücksichtigt man, dass die eingeworbenen Mittel als Eigenmittel gelten, so können auf dieser Basis oft Förderungen im selben Volumen beantragt werden“, ergänzt Biewald. „Zusätzlich sind viele Förderbanken bereit, das erzielte Funding-Volumen zu spiegeln, also dieselbe Summe nochmals zu investieren. Im besten Fall lässt sich so ein Finanzierungsvolumen jenseits von 5 Mio. EUR erreichen, das ist beispielsweise auch für Biotech-Unternehmen eine attraktive Summe.“ Zusätzlich oder in Ergänzung zum Crowdfinancing sollen aus dem medifundo-Netzwerk auch Business Angels, semiinstitutionelle Investoren wie Family Offices und Institutionelle als (Co-)Investoren gewonnen werden. „Das primäre Ziel ist es, den Finanzierungsbedarf zu adäquaten Konditionen zu decken, wobei die Finanzierungsquelle nicht entscheidend ist“, meint Biewald.
Pipeline ist gefüllt
medifundo hat gerade das erste Unternehmen platziert, die BioEcho Life Sciences GmbH, eine Firma, die eine deutlich effizientere Technologie zur Reinigung von Proteinsäuren entwickelt hat als die heute gebräuchlichen Verfahren. Auch die Unternehmen, die sich in der medifundo-Pipeline befinden, zeichnen sich insbesondere durch neuartige Konzepte und Technologien aus. Sie kommen aus den Bereichen Medizintechnik, Nanocarrier und Digital Health und dürften sich in absehbarer Zeit der Crowd präsentieren.