Das Geschäftsklima auf dem deutschen Markt für Beteiligungskapital ist zum Ende des Jahres 2016 so gut wie zuletzt 2007. Unter den Investoren herrscht jedoch Uneinigkeit über die Bewertung des Geschäftsklimas- Während die Spätphaseninvestoren das vergangene Jahr in Rekordlaune beenden, nimmt die Stimmung der Frühphaseninvestoren wieder ab, so das German Private Equity Barometer, das die KfW Bank zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften BVK berechnet.
Der im Vorquartal deutlich aufgefrischte Optimismus ist bei den Frühphaseninvestoren wieder verflogen. Hierzu trug ein neuerlicher Schub bei den Einstiegspreisen bei, den offenbar auch ein weiterhin sehr gutes Fundraisingklima, ein Steuerumfeld auf Zehnjahreshoch sowie eine große und hochwertige Nachfrage nicht abfedern konnten.
Trotz einer deutlichen Abkühlung im Schlussquartal bleibt das Geschäftsklima im Venture Capital-Markt jedoch insgesamt auf einem noch guten Niveau: Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sinkt um 12,7 Zähler auf 48,3 Saldenpunkte. Der Optimismus aus dem vorangegangenen Quartal scheint fürs erste verflogen zu sein. Mit einer Euphoriephase im Sommer und einem Stimmungsabschwung im Winter folgt die Entwicklung auch aktuell dem Verlauf des Vorjahres. Der wesentliche Grund hierfür dürfte ein neuerlicher Schub bei den Einstiegspreisen sein, den offenbar auch ein sehr gutes Fundraisingklima, ein Steuerumfeld auf Zehnjahreshoch sowie eine große und hochwertige Nachfrage nicht kompensieren konnte.
Insgesamt bleibe das Geschäftsklima auf dem deutschen Beteiligungskapitalmarkt im Schlussquartal 2016 gut. Bei Fundraising und Exits, also am Anfang und am Ende des Beteiligungsprozesses, seien aktuell die besten Bedingungen seit nahezu zehn Jahren vorzufinden. Nur dazwischen, beim Abschluss der Deals, sind die Investoren unzufrieden, teilweise mit der Stärke ihres Dealflows, insbesondere aber mit den hohen Einstiegspreisen, so die Autoren der Studie.
Das Umfeld für Beteiligungskapital bleibt alles in allem vorteilhaft. Nicht einmal die hohen Unternehmensbewertungen können auf die Stimmung schlagen, denn diese zahlen sich wiederum beim Beteiligungsverkauf positiv für die Investoren aus, so das German Private Equity Barometer. Doch die gute Stimmung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche gerade für Venture Capital-Fonds mehr einheimische Investoren benötige. Im Venture Capital-Bereich habe die Politik aber mit ihren Weichenstellungen bei den Verlustvorträgen und beim Invest-Zuschuss positive Impulse gesetzt, so dass die Studienautoren von KfW und BVK insgesamt hoffnungsfroh ins Jahr 2017 blicken.