Management-Buyout im Gesundheitssektor

Die Deutsche Beteiligungs AG investiert in zwei Radiologie-Praxen in Nordrhein-Westfalen und führt sie zu einer Gruppe zusammen. Im Rahmen eines Management-Buyouts erwirbt der von der DBAG beratene DBAG Fund VII die Mehrheit der Anteile an der Radiologischen Gemeinschaftspraxis Herne GbR und der Ranova Überörtliche Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin GbR und bündelt diese in einer Gesellschaft.

Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) verwaltet derzeit nach eigenen Angaben rund 1,8 Mrd. EUR. Das Investment in die Gesundheitsanbieter ist die erste Beteiligung des DBAG Fund VII, der im September 2016 mit einem Volumen von 1.010 Mio. EUR geschlossen worden war. Der Fonds erwirbt die Anteile von einer Gruppe aus 18 Ärzten, die die beiden Gemeinschaftspraxen in den vergangenen Jahren geführt haben. Alle bisherigen Gesellschafter werden sich mit etwa 44% rückbeteiligen, die übrigen Anteile wird der DBAG Fund VII halten. Die DBAG wird für ihre Co-Investition zunächst rund 15 Mio. EUR aus ihrer Bilanz aufwenden; auf sie entfallen künftig durchgerechnet rund 11% der Anteile. Der Vollzug des Kaufvertrags wird für die Jahresmitte erwartet; er bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden und anderer Institutionen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Radiologie-Praxen unterhalten 15 Standorte in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets. Dort sind 87 Ärzte beschäftigt. Im vergangenen Jahr haben die Praxen insgesamt 54 Mio. EUR Umsatz erzielt. Sie sichern seit mehr als 40 Jahren sowohl die ambulante als auch die stationäre Versorgung von Patienten, sind also Partner von nieder-gelassenen Ärzten und Krankenhäusern gleichermaßen. Dabei wird laut der Praxen die gesamte Bandbreite radiologischer und nuklearmedizinischer Untersuchungen, Behandlungen und Interventionen angeboten, angefangen beim konventionellen Röntgen über Mammographie, Ultraschall, Durchleuchtung, Angiographie und Computertomographie bis hin zur Magnetresonanztomographie (MRT). Das umfangreiche Spektrum bezieht sich nicht nur auf die Radiologie und Nuklearmedizin. Für schwierige und seltene Fragestellungen sowie für Besonderheiten der Patienten (zum Beispiel Platzangst) stehen nach Angaben der Gesundheitsanbieter neben einer entsprechenden Technik (3-Tesla-MRT, offenes MRT, Herz-MRT, Coronar-CT, PET/CT) Spezialisten aus den Bereichen Neuroradiologie, Herz-Radiologie, Onkologische Radiologie und Kinderradiologie zur Verfügung.

Laut Schätzungen der Radiologiepraxen wird der Bedarf an radiologischen Untersuchungen und Behandlungen weiter steigen, da diese sowohl für die Früherkennung schwerer Krankheiten als auch für eine möglichst rasche und sichere Diagnostik immer wichtiger werden.

Durch die Zusammenführung der Praxen soll das Leistungsangebot für die Patienten weiter verbessert werden, etwa durch eine koordinierte Terminvergabe. Nach eigenen Angaben bieten die Praxen gemeinsam einen hohen Qualitätsstandard und können aufgrund ihrer Größe die Leistungen kostengünstig erbringen. Laut des Investors könnten mit zunehmender Größe können die Anforderungen in dieser kapitalintensiven Medizin zukünftig noch besser erfüllt werden. Die Gruppe will diese Verbundvorteile durch organische Weiterentwicklung, durch die Übernahme weiterer Praxen und durch zusätzliche Krankenhaus-Kooperationen weiter ausbauen. Durch das zusätzliche Kapital soll die weitere Entwicklung der Radiologie-Praxen finanziert werden und dadurch die Patienten sowohl schneller als auch qualitativ besser radiologisch zu versorgt werden.

Radiologische Gemeinschaftspraxis Herne GbR   Herne/Ranova Überörtliche Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin GbR   Unna
Tätigkeitsfeld: Medizin/Radiologie
Investor: Deutsche Beteiligungs AG via DBAG Fund VII
Volumen: nicht veröffentlicht (Mehrheitsbeteiligung/Management-Buyout)