Mit 43 Transaktionen und einem Investitionsvolumen von 15,2 Mio. EUR erreicht die IBB Beteiligungsgesellschaft mbH (IBB Bet) in 2016 nach dem Rekordergebnis des Vorjahres das zweithöchste Finanzierungsergebnis in der 20-jährigen Geschichte, berichtet das Venture Capital-Unternehmen. Im Vorjahr hatte der Berliner Kapitalgeber in 55 Transaktionen ein Beteiligungsvolumen von 17,3 Mio. EUR investiert.
An den 43 Finanzierungsrunden des Berichtsjahres beteiligten sich nach Angaben des Investors zahlreiche Finanzierungspartner mit Investitionen in Höhe von 105 Mio. EUR, so dass den Berliner Start-ups Beteiligungskapital in Höhe von insgesamt 120 Mio. EUR zufloss.
Christian Rickerts, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, betonte, dass die IBB Beteiligungsgesellschaft eine wichtige Rolle bei der Bildung von Finanzierungspartnerschaften spiele. Die von den verschiedenen Partnern am Ende tatsächlich investierten Mittel betrügen das sechs- bis siebenfache der Investitionen der IBB Bet. Investitionen von Venture Capital seien von immenser Bedeutung für das Image eines Investitionsstandortes und Motor für Wachstum und Beschäftigung. Venture Capital werde vor allem für wachstumsstarke Technologieunternehmen eingesetzt.
Venture Capital-Investitionen seien laut Rickerts ein sichtbarer Beleg für die Substanz und das Wachstumspotenzial der ansässigen Start-ups. Das Vorhandensein von Venture Capital-Gebern ist Impulsgeber für das schnelle Wachstum der Berliner Start-up Szene.“ Nach wie vor sei Berlin der mit Abstand aktivste Beteiligungsmarkt in Deutschland, was das Start-up-Barometer von Ernst & Young zeige, wo Berlin 2016 mit 220 Finanzierungsrunden auf 45% der gesamten Transaktionen in Deutschland komme und mit Investitionen über 1,1 Mrd. EUR sogar einen Anteil von 50% erreiche.
Die Bedeutung der IBB Beteiligungsgesellschaft werde schon darin deutlich, so Dr. Jürgen Allerkamp, Vorstandsvorsitzender der IBB und im Aufsichtsrat der Beteiligungsgesellschaft, dass die Gesellschaft und ihre Partner an rund 20% der in Berlin erfolgten 220 Transaktionen beteiligt waren und das obwohl sich die IBB Bet nur auf ein bestimmtes Marktsegment, auf Early Stage-Finanzierungen in den Berliner Clustern, konzentriere.
Insgesamt hat die IBB Bet nach eigenen Angaben in den 20 Jahren ihrer Geschäftstätigkeit in Konsortien mit Partnern über 1,25 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt, wovon die Gesellschaft 173 Mio. EUR als Lead-, Co-Lead oder Co-Investor selbst investiert hat. Seit 1997 hat sich die IBB Bet an rund 190 Berliner Technologie- oder Kreativunternehmen im Zuge eines Erstinvestments beteiligt und ist gut 380 Folgeinvestments eingegangen, womit einer Erstrunde im Durchschnitt zwei Folgeinvestments nachfolgten. Bei mehr als der Hälfte der Beteiligungen sind laut des Kapitalgebers zusätzlich weitere Förderprogramme der IBB zur Anwendung gekommen. Die Unternehmen im Portfolio der IBB Bet sind nach Angaben des Beteiligungsunternehmens in 2016 stark gewachsen: Die Anzahl der Arbeitsplätze sei um gut 10% auf 2.767 gestiegen und die Umsätze sogar um 45% auf 476 Mio. EUR und das, obwohl Ende des Jahres 2016 mit 69 Unternehmen sechs Unternehmen weniger im Portfolio waren als ein Jahr zuvor.
Im Jahr 2016 sind die Finanzierungszusagen für Erstinvestments deutlich gestiegen, so der Kapitalgeber. Auch die Anzahl der Beteiligungsanfragen sind von 358 auf 465 stark angewachsen.
Die IBB Beteiligungsgesellschaft verfügt derzeit über zwei aktive Fonds, den VC Fonds Technologie und den VC Fonds Kreativwirtschaft. 26 Transaktionen entfielen 2016 mit 10,8 Mio. EUR auf den Technologiefonds und 16 mit rund 4,4 Mio. EUR auf den Kreativfonds. Für die Durchführung der Fonds in der Förderperiode bis 2020 wurden im Jahr 2015 zusätzlich 100 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Die Hälfte davon stammt aus Landesmitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die andere Hälfte bringt die IBB auf.
Auch das Jahr 2017 habe vielversprechend begonnen, berichtet der Berliner Venture Capital-Geber. So seien bereits fünf Folgefinanzierungen und vier neue Beteiligungen abgeschlossen worden. Sehr erfreulich sei auch der Exit bei der Beteiligung an dem Berliner Geothermie-Start-up Geo En Technologies gewesen, das an die Gasag veräußert wurde.