Bisher wurde es nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen, seit der gestrigen Verwaltungsratssitzung ist es amtlich. Die KfW wird ihre Aktivitäten im Bereich Beteiligungsfinanzierung in den kommenden Jahren substantiell ausbauen.
Für Anfang 2018 ist die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft geplant. Die neue Gesellschaft soll das Finanzierungsangebot der KfW im Bereich Venture Capital bündeln und erweitern. Die Geschäftsführung der Gesellschaft soll mit jeweils einem Experten aus dem Markt und aus der KfW besetzt werden.
Ziel der neuen Gesellschaft ist es, das Angebot an Wagniskapital für innovative technologieorientierte Start-ups und in der besonders kapitalintensiven frühen Wachstumsphase zu verbessern. Speziell in der Phase, in der Unternehmen neue Märkte erschließen und schnell expandieren wollen, mangelt es in Deutschland bisher an einem ausreichenden Kapitalangebot. Die Angebotslücke in der Start-up- und frühen Wachstumsphase bei Anschluss- und Wachstumsfinanzierungen in Deutschland beläuft sich nach Schätzungen auf derzeit rund 500 bis 600 Mio. EUR pro Jahr.
Die neue KfW-Tochter fokussiert sich auf Investitionen in Venture-Capital-Fonds, die sich an jungen technologieorientierten Unternehmen beteiligen und damit deren Kapitalbasis stärken. Auch Investitionen in so genannte Venture Debt Fonds werden möglich sein.
Das Geschäft der KfW im Bereich Venture Capital wird künftig von der neuen Beteiligungstochter betrieben. Darunter fallen das Engagement im High-Tech Gründerfonds, der in 2016 gegründete Venture Capital-Fonds coparion sowie das Engagement im Programm „ERP-Venture Capital-Fondsinvestments“ im Risiko des ERP-Sondervermögens. Bis zum Jahr 2020 soll die Gesellschaft ihr jährliches Investitionsvolumen auf 200 Mio. EUR steigern und so in den kommenden zehn Jahren rund 2 Mrd. EUR für wachstumsorientierte High-Tech-Firmen zur Verfügung stellen.