Mobilität wird in der heutigen Gesellschaft so groß geschrieben wie nie zuvor. Um die Umweltbelastung ebenso wie Staus und Verzögerungen zu reduzieren und zu mehr Effizienz zu gelangen, werden neue Lösungen erforscht und erprobt. Da spielt auch das Thema Digitalität und Vernetzung hinein. Wie werden wir unsere Mobilität künftig gestalten? Wie können Start-ups und Konzerne – und Transportanbieter miteinander – kooperieren?
Carsharing, Bikesharing, Elektromobilität, Mitfahr-Apps, autonomes Fahren, Bahnen und Busse im öffentlichen Personenverkehr mit Vernetzung untereinander und mit anderen Fortbewegungsmitteln – kaum ein Thema steht so weit oben auf der Agenda sowohl von Unternehmen und Politik als auch in der Diskussion von Bürgern und in den Medien. Welche Konzepte gibt es, welche werden sich künftig durchsetzen? Dies hängt von Faktoren wie den Kosten, der breiten Akzeptanz, auch der politischen Planung und Unterstützung etc. ab. Insbesondere stehen die Ballungsräume im Fokus: Durch die Verstädterung in vielen Regionen der Welt ist das Thema „Verkehrschaos“ alltäglich erlebbar für viele Menschen. Ganz abgesehen von Luftverschmutzung und Parkplatznot. Im Automobilland Deutschland kratzt der Dieselskandal zurzeit doch arg am Lack der deutschen Vorzeigebranche. Er ist aber auch ein Weckruf, sich noch stärker um Alternativen und Innovationen zu kümmern. Der Erfolg der deutschen Autohersteller (OEMs) – und der Zulieferer – kann nicht einfach so in die Zukunft fortgeschrieben werden. Konkurrenz kommt nicht nur in erster Linie von den etablierten Herstellern anderer Länder, sondern von ganz neuen Konzernen, die es vor wenigen Jahren noch gar nicht gab (Uber, Tesla etc.) – und aus der digitalen Welt (Google, Apple etc.).
Daimler Startup Autobahn
Es sind aber nicht nur die großen Konzerne, die hier mitspielen. Es sind unzählige kleine Start-ups, weltweit, die mit neuen Ideen kommen und um Finanzierungen für die Weiterentwicklung ihrer Lösungen konkurrieren. Und es geht um die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Konzernen. Schon seit 2007 gibt es im „Silicon Ländle“ die Startup Autobahn als gemeinsames Projekt von Daimler, dem Silicon Valley-Accelerator Plug&Play und der Uni Stuttgart. Dieses „Ökosystem für Start-ups“ in Stuttgart gilt als das umfassendste Mobilitätsprogramm für Start-ups in Deutschland. Partner sind u.a. Porsche, ZF Friedrichshafen und BASF. Mit BMW i Ventures hat der Premium-Konkurrent aus Bayern sogar einen eigenen Venture Capital-Arm – 500 Mio. EUR Investitionskapital sollen für die nächsten zehn Jahre bereitstehen. Bei den Investments geht es nicht nur um Pkw und Motorräder. So beteiligten sich die Münchner jüngst bei der US-Firma Proterra, einem kalifornischen Hersteller von Elektrobussen, die bereits in einigen US-Städten herumfahren. Daimler agiert nicht direkt mit einem Venture-Arm, sondern mit der Konzerneinheit „Business Innovation“; VW treibt mit der neuen Konzernsparte Moia seine Innovationsaktivitäten an. Alle, auch internationale Hersteller wie General Motors, Ford, Toyota oder Renault-Nissan, setzen bei Innovationen und der Erschließung neuer Geschäftsfelder auf Beteiligungen an Start-ups.
Viel Geld für Forschung & Entwicklung
Die deutsche Automobilindustrie stemmt nach Angaben der EU-Kommission ein Drittel der gesamten weltweiten Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben der Autobranche: 2015 rund 39 Mrd. EUR (davon 22 Mrd. EUR im Inland). Damit liegt sie vor den Japanern und Amerikanern. Etwa zwei Drittel der F&E-Ausgaben erfolgen durch die Autohersteller, ein Drittel durch die Zulieferer. Gerade gab Bosch die Entwicklung eines neuartigen elektrischen Antriebs bekannt, bei dem die drei wesentlichen Bestandteile – elektrische Maschine, Leistungselektronik und Getriebe – zu einem einzigen Teil kombiniert werden, das unmittelbar die Achse antreibt (All-in-one-Prinzip für den Antrieb). Bosch spricht vom „großen Wurf“ und Milliardenumsätzen.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des VentureCapital Magazins.