Fünf Jahre nach dem Start richtet der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica den deutschen Ableger seines Start-up-Programms neu aus. Mit dem Relaunch adressiert Wayra nun Jungunternehmen, die bereits in einem fortgeschrittenen Stadium sind. Dabei werden sowohl die Zusammenarbeit mit den Start-ups wie auch deren Tätigkeitsfelder neu definiert.
Nach dem Neustart hat Wayra Deutschland zukünftig junge Unternehmen aus den Bereichen Internet of Things, Datenanalytik, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz im Fokus. Diese sollen, anders als bisher, auch bereits am Markt aktiv sein und erste eigene Schritt gemacht haben. Der Accelerator verfolgt darüber hinaus ein sogenanntes „Venture Client“-Modell, bei dem Telefónica als Kunde für die Produkte der Start-ups auftritt und diese gemeinsam mit dem Gründerteam weiterentwickelt. Auch die Dauer des Programms ändert sich mit dem Relaunch: Zukünftig erhalten die jungen Unternehmen eine viermonatige Förderung. Diese besteht aus einer vierwöchigen Vorbereitung, der sogenannten „Pre-Acceleration“, und einer dreimonatigen Zusammenarbeit mit Telefónica. In dieser Zeit erhalten die Start-ups auch die branchenüblichen Leistungen wie beispielsweise Coachings.
Relaunch bringt neue finanzielle Konditionen
Ebenfalls neu ist das finanzielle Angebot, das Wayra den Programmteilnehmern macht. So erhalten die Start-ups während der Accelerationsphase 25.000 EUR, für die sie jedoch keinerlei Unternehmensanteile abgeben müssen. Sollte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden, gibt es die Option einer bis zu 350.000 EUR schweren Folgefinanzierung. Pro Jahr plant der in München ansässige Accelerator bis zu zehn Jungunternehmen auf diese Weise anzuschieben.
Wechsel an der Spitze
Der Relaunch von Wayra steht auch in Verbindung mit einem Wechsel in dessen Führungsebene. Seit Februar dieses Jahres ist Christian Lindener Managing Director von Wayra Deutschland und Initiator des neuen Modells. Lindener kommt von TechFounders, dem Accelerator-Programm der UnternehmerTUM und war dort als Director für die Betreuung und Weiterentwicklung der Start-ups verantwortlich. Außerdem hat er unter anderem den ebenfalls in München ansässigen Insurtech Hub mitaufgebaut.