Die Beteiligungsgesellschaft Triton erwirbt im Rahmen einer Secondary-Transaktion die Mehrheit am Autobahnspezialisten AVS Verkehrssicherung GmbH vom Private Equity-Investor Steadfast Capital. Steadfast war vor rund vier Jahren im Zuge eines Management Buyouts bei dem deutschen Anbieter für Verkehrssicherheitsdienstleistungen eingestiegen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Verkaufspreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Die AVS Verkehrssicherung GmbH wurde 1961 gegründet und hat sich seitdem nach eigenen Angaben zu einem führenden Anbieter von Verkehrssicherheitsdienstleistungen und -produkten in Deutschland entwickelt. Fast jeder deutsche Autofahrer kennt das Unternehmen – meistens ohne das zu wissen. Denn der Verkehrstechnik-Anbieter sichert auf Autobahnen und anderen Fernstraßen in ganz Deutschland Baustellen ab, stellt beispielsweise Schutzwände und LED-Signalanlagen auf. Das Leistungsspektrum reicht von der Projektplanung über die Ausführung (Vermietung von Lichtsignalanlagen und transportablen Schutzwänden, Beschilderung, Fahrbahnmarkierung) bis hin zur Wartung und Kontrolle der Baustellen/Projekte vor Ort. Hierzu produziert das Unternehmen mit Sitz in Kürten in Nordrhein-Westfalen ein breites Portfolio an zertifizierten verkehrssicherungstechnischen Produkten, wie mobile Schutzwände und transportable Baustellensignalanlagen. Die AVS Gruppe bietet ihren Kunden nach eigenen Angaben mit rund 500 Mitarbeitern an derzeit insgesamt 14 Standorten in Deutschland kompetenten und schnellen Vor-Ort-Service an.
Wachstum durch Zukäufe und Eröffnung neuer Niederlassungen
Die Beteiligungsgesellschaft Steadfast hatte die Mehrheit an der AVS Verkehrssicherung GmbH im Jahr 2013 mit dem Fonds Steadfast Capital Fund III im Rahmen eines Management Buyouts von Dieter Berghaus, dem Sohn des Unternehmensgründers Peter Berghaus, erworben, der weiterhin einen Minderheitsanteil hielt und als CEO des Unternehmens an Bord bleibt.
Das Frankfurter Private-Equity-Haus, das aus einer Sparte der BHF-Bank hervorgegangen ist, hat die beim Einstieg geplante Wachstumsstrategie wurde mit den Zukäufen der Trimborn GmbH im August 2014 und der F.V.S. GmbH im Mai 2017 sowie der Eröffnung von zwei Niederlassungen in 2015 nach eigener Aussage erfolgreich umgesetzt. Zusammen mit dem Unternehmen hatte der Investor als Mehrheitsgesellschafter das Unternehmen zu einer in Deutschland führenden Verkehrssicherungsgruppe aufgebaut haben, die in allen Kernregionen Deutschlands ihr Dienstleistungs- und Produktangebot anbietet und damit nach Angaben des Investors hervorragend für die nächsten Wachstumsschritte aufgestellt ist.
Private Equity-Investoren im Bereich Verkehrstechnik aktiv
Der Bereich Verkehrstechnik scheint unter Private Equity-Investoren derzeit beliebt zu sein. Erst Ende September hatte die Beteiligungsgesellschaft Gimv im Rahmen eines Secondary die Wemas Absperrtechnik GmbH, einen Spezialisten für Straßenabsperrtechnik von der Nord Holding übernommen.
Weiteres Wachstum mit neuem Investor
Mit dem neuen Investor Triton soll die AVS Verkehrssicherung GmbH weiter wachsen. Am Umsatz gemessen ist das Unternehmen zwar keine herausragende Größe der deutschen Wirtschaft: Für 2017 sollen nach Unternehmensangaben rund 75 bis 80 Mio. EUR erreicht werden. Allerdings ist der Verkehrssicherheitsdienstleister der einzige deutschlandweit tätige, namhafte Anbieter im sonst von lokalen und regionalen Unternehmen geprägten Markt für Straßenabsperrtechnik.
Triton auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite sehr aktiv
Die 1997 gegründete Beteiligungsgesellschaft war in den letzten Monaten sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite sehr aktiv. Derzeit ist der Kapitalgeber nach eigenen Angaben an 33 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von insgesamt rund 14,7 Mrd. EUR und rund 91.000 Mitarbeitern beteiligt. Anfang November hatte die Private Equity-Gesellschaft ihr Portfoliounternehmen den Metallrecycler Befesa an die Frankfurter Börse gebracht und das zweitgrößte IPO Deutschlands im laufenden Jahr geschafft.
Im August war der Eigenkapital-Investor beim Graphitprodukte-Hersteller SGL CFL CE GmbH aus Wiesbaden eingestiegen. Im Juli vermeldeten die Frankfurter den Einstieg beim Industriedienstleister Unica und Mitte Mai gab man die mehrheitliche Übernahmen von WernerCo, einem internationalen Hersteller und Händler von Leitern und sicheren Lagerungssystemen, bekannt. Vor rund 12 Monaten hatte der Finanzinvestor einen Mehrheitsanteil am Tiefsee-Servicedienstleister DeepOcean übernommen.
Ein Verkauf gelang dem Unternehmen im Mai 2017 mit dem Secondary beim Nutzfahrzeug-Ersatzteilhändler Europart, den Triton gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Paragon an den Investor Alpha Private Equity veräußert hatte.
AVS Verkehrssicherung GmbH Kürten
Tätigkeitsfeld: Verkehrssicherung
Erwerbender Investor: Triton Beratungsgesellschaft GmbH
Veräußernder Investor: Steadfast Capital GmbH via Steadfast Capital Fund III, L.P.
Volumen: nicht veröffentlicht (Secondary/Mehrheitsbeteiligung)