Das Jahr 2017 könnte für die deutsche Beteiligungsbranche zu einem Rekordjahr werden. Bereits die Halbjahreszahlen, die der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften präsentierte, wiesen mit einem Investitionsvolumen von knapp 7,3 Mrd. EUR einen neuen Höchstwert aus. Dennoch brechen weder Venture Capital- noch Buyout-Gesellschaften bei ihren Erwartungen für das nächste Jahr in Jubelstürme aus. Die Gründe dafür sind vielschichtig. In der Expertenumfrage zum Beteiligungsjahr 2018 werden einige genannt.
Die heimische Venture Capital-Landschaft entwickelte sich auch im Jahr 2017 kontinuierlich weiter. Ein deutliches Zeichen dafür ist die steigende Zahl der Finanzierungsrunden im zweistelligen Millionenbereich, die deutsche Start-ups im laufenden Jahr einsammeln konnten. Und das zum Teil bereits in einer ersten oder zweiten Runde. Ein herausragendes Beispiel für diese Entwicklung ist ohne Frage die 90 Mio. EUR schwere Series B-Finanzierung des Münchner Luftfahrt-Start-ups Lilium. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass derartige Runden nach wie vor nicht allein von deutschen Venture Capital-Gesellschaften gestemmt werden können. Im Falle von Lilium war sogar gar kein deutscher Kapitalgeber involviert. Das Kapital stammt vom chinesischen Internetkonzern Tencent, der Privatbank LGT, die dem Liechtensteiner Fürstenhaus gehört, sowie dem britischen Start-up-Finanzier Atomico und seinem US-amerikanischen Pendant Obvious Ventures.
Buyout-Sektor glaubt an die eigene Stärke
Private Equity gilt bei vielen institutionellen Investoren als einer der letzten sicheren Häfen für attraktive Renditen. Nicht von irgendwo kommen die ausgezeichneten Fundraising-Ergebnisse, die die Branche weltweit in den letzten Jahren vorweisen konnte. Auch wenn nach wie vor die Mega-Fonds nicht aus der DACH-Region kommen, so erwarten die Teilnehmer der Umfrage für das kommende Jahr ein zunehmendes Interesse für die Assetklasse seitens der Limited Partner. Der Durchschnittswert aller Antworten liegt zwar mit 6,0 Punkten unterhalb der Vorjahresergebnisse von 6,3 (2016) und 6,5 (2015), doch noch immer oberhalb von 5,0 Punkten, die „gleichbleibend“ bedeuten.
Die vollständige Expertenumfrage zum Beteiligungsjahr 2018 lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des VentureCapital Magazins.