Die startup300 AG organisiert den Pre-Seed Venture Capital-Fonds Pioneers Ventures neu. Im Mai hat das Linzer Unternehmen die JFDI GmbH hinter der Marke Pioneers übernommen. Jetzt geht das Portfolio des Beteiligungsarms an Speedinvest. Auch das Managementteam wechselt zu dem Wiener Investor. Pioneers Ventures soll als Investmentvehikel von startup300 weiterlaufen.
Pünktlich zum Pioneers-Event in der Wiener Hofburg hat die Linzer startup300 AG im Mai dieses Jahres die Übernahme der JFDI GmbH bekannt gegeben – dem Unternehmen hinter der Marke Pioneers. Startup300 ist als Business Angels-Netzwerk gestartet und will in Österreich ein Start-up-Ökosystem aufbauen. Im Juni bestätigte Geschäftsführer Bernhard Lehner gegenüber dem VentureCapital Magazin, dass mit dem Zukauf eine Veränderung der Strukturen in beiden Firmen einhergehen werde. Jetzt sind die Pläne konkretisiert: Zur JFDI GmbH gehört mit Pioneers Ventures ein Pre-Seed-Beteiligungsarm. Dieser wurde 2015 gemeinsam mit der Wiener Venture Capital-Gesellschaft Speedinvest GmbH als Joint-Venture aufgelegt. Das Kapital des Fonds von 8 Mio. EUR kam von Speedinvest. Pioneers wurde die namensgebende Marke und übernahm operative Aufgaben. Inzwischen ist die Beteiligungsgesellschaft in 32 Start-ups investiert – vor allem Jungunternehmen aus den Bereichen Businesstech, Financialtech, Consumer- und Healthtech. Alle bestehenden Beteiligungen gehen zum heutigen Datum an Speedinvest. Startup300 behält lediglich den Markennamen. Markus Lang, Managing Director von Pioneers Ventures: „Gemeinsam mit startup300 haben wir entschieden, dass das die sauberste Art ist, das Geschäft zu trennen. Speedinvest hat das Portfolio von Pioneers Ventures heim geholt.“ Auch das Managementteam wechselt zum Wiener Investor: Philipp Stangl und Lang werden die neu geschaffene Pre-Seed Unit leiten. Kapital floss im Rahmen der Umstrukturierung nicht. Lang: „Wirtschaftlich war Pioneers Ventures bereits eine Tochtergesellschaft von Speedinvest. Geändert hat sich überspitzt gesagt nur die Postanschrift.“
Portfolio von startup300 wird bei Pioneers Ventures integriert
Pioneers Ventures soll unter dem Dach von startup300 nahtlos weiterinvestieren – als Pre-Seed-Investmentvehikel. Das Unternehmen will das bisherige Portfolio in die neue Einheit integrieren. Die startup300 AG soll künftig nur noch als übergeordnete Holding fungieren. Die Linzer haben bereits verschiedene Tochtergesellschaften: Das Coworking Space factory300 GmbH oder den Fonds capital300 GmbH. „Pioneers Ventures ist eine weitere Professionalisierung unserer Investment-Tätigkeit. Wir werden das Team schon bald verstärken“, erklärt Michael Eisler, Vorstand von startup300. Manager des Vehikels wird JFDI-Geschäftsführer Oliver Csendes. Er ist sicher, dass Start-ups künftig neben direkten Investitionen und möglichen Folgefinanzierungen von einem weiten Partnernetzwerk, Events, Beratung und garantierter Publicity profitieren werden. Speedinvest, Pioneers und startup300 versichern, weiter eng kooperieren zu wollen. Gemeinsames Ziel sei es auch im Wettbewerb miteinander, das österreichische Start-up-Ökosystem zu stärken. Lang: „Alles Gespräche und die Übernahme sind sehr freundschaftlich abgelaufen.“