Das Münchner Start-up tado bietet smarte Thermostate für Heizungen und Klimaanlagen an. Die Lösungen sollen intelligentes Heizen garantieren und so Kosten sparen. Im Markt für Smart Home und Services rund um das warme Zuhause sieht das Unternehmen großes Potenzial. Die Münchner wollen ihre Position stärken und in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen investieren. Das nötige Kapital und vielversprechende Partner für diese Vorhaben haben sie sich jetzt gesichert: 50 Mio. USD fließen zu. Amazon steigt bei tado ein. Geldgeber sind außerdem bestehende Investoren wie Inven Capital, die Wagniskapitaltochter des tschechischen Energieunternehmens CEZ. Dazu kommen Mittel von zwei weiteren Konzernen aus der Branche – E.ON und der Total-Gruppe über Total Energy Ventures. Zudem engagiert sich Energy Innovation Capital. Auch die Europäische Investitionsbank steuert Geld bei.
„Ein warmes und komfortables Zuhause ist ein menschliches Grundbedürfnis“, sagt Christian Dielmann, Mitgründer und CPO der Münchner tado GmbH. Etwa 30% der weltweit genutzten Energie fließen in das Heizen und Kühlen von Gebäuden. Ein Markt, den tado bereits 2011 entdeckt hat. Das Start-up bietet smarte Thermostate an. Die Geräte verbinden Heizungen und Klimaanlagen mit dem Internet. Die entsprechende App auf dem Smartphone erkennt, wenn Bewohner das Haus verlassen oder zurückkommen. Die Anwendung merkt außerdem, wenn ein Fenster geöffnet ist. Zudem nutzt die Lösung Wettervorhersagen und selbstlernende Algorithmen. Mit Hilfe dieser Informationen soll die Technik die Temperatur effizient einstellen. Nach Firmenangaben lassen sich bis zu 31% Heizkosten sparen. „Wir sind davon überzeugt, dass in naher Zukunft jedes Gebäude intelligent geheizt und gekühlt wird“, erklärt Toon Bouten, CEO der Münchner Firma. Tatsächlich wird dem Markt für smarte Thermostate bis Ende 2022 eine jährliche Wachstumsrate von insgesamt 6,8 Mrd. USD prognostiziert. Für Bouten der richtige Zeitpunkt, tado „als Nummer Eins zu etablieren“. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen neue Angebote entwickelt werden – Kunden sollen dank tado Zeit und Nerven sparen können, wenn es um die Temperatur in den eigenen vier Wänden geht: Die Organisation von Wartungen oder die Auswahl des passenden Energietarifs wollen bald die Münchner für ihre Kunden übernehmen. Zudem will das Team in die Produktentwicklung investieren.
Kapital und Know-how für smarte Thermostate
Das nötige Geld für die Umsetzung dieser Vorhaben hat sich tado jetzt gesichert: 50 Mio. USD fließen in das Unternehmen für smarte Thermostate. Neben frischen Mitteln gewinnt das Start-up mit den Geldgebern der aktuellen Finanzierungsrunde vielversprechende Partner für strategische Zusammenarbeit. Energiekonzerne engagieren sich: Inven Capital SICAV, a.s., die Tochter des tschechischen Unternehmens CEZ, ist bereits zum zweiten Mal an Bord. 2016 hatten die Tschechen 20 Mio. EUR investiert. Außerdem beteiligen sich die E.ON Energie Deutschland GmbH und Total Energy Ventures, der Wagniskapitalarm der Total Deutschland GmbH. Zudem steuert der Riese Amazon.com Inc. Geld bei. Die US-Amerikaner sind im Bereich Smart Home bereits über den Sprachassistenten Alexa aktiv. Weiteres Kapital gibt es von der Energy Innovation Capital Management LLC und der Europäischen Investitionsbank.
Tado GmbH, München
Tätigkeitsfeld: Smart Home
Investoren: Amazon.com Inc., Inven Capital SICAV, a.s., E.ON Energie Deutschland GmbH, Total Deutschland GmbH, Energy Innovation Capital Management LLC, Europäische Investitionsbank
Volumen: 50 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)