Sorgen um die Weltwirtschaft und schwankende Aktienmärkte drücken auch die Renditeerwartungen von Beteiligungsinvestoren. Noch aber liefern Private Equity und Venture Capital außergewöhnlich starke Returns. Und weiterhin fließt viel Geld in die Fonds – nicht zuletzt deshalb, weil sich die Anlageklasse auch langfristig als robust erwiesen hat.
In China und den USA verliert das Wachstum an Schwung. Selbst in Deutschland, Leuchtturm der wirtschaftlichen Stabilität in Europa, wächst die Wirtschaft im zehnten Jahr des Aufschwungs schwächer. Und die Notenbanken läuten das Ende ihrer ultraleichten Geldpolitik ein, was an den Aktienmärkten ebenfalls nicht gerade Euphorie auslöst. Sind all das Signale dafür, dass sich auch Investoren in Private Equity auf eine Zeitenwende einstellen müssen? Akzeptieren die Limited Partner (LPs) auch schwächere Returns oder wird den General Partnern (GPs) das Fundraising künftig nicht mehr so leichtfallen wie heute?
Private Equity gilt als ein Hort der Stabilität
Spurlos gehen veränderte Rahmenbedingungen am Beteiligungssektor nicht vorbei. „Public und Private Markets sind bis zu einem gewissen Grad verlinkt, wobei die Public Markets in der Regel ein Stück weit vorlaufen“, sagt Dr. Matthias Reicherter, Chief Investment Officer bei Golding Capital Partners. Das könnte bedeuten, dass es angesichts der zunehmend volatilen Aktienmärkte auch im Segment Private Equity früher oder später unruhiger werden könnte. Freilich: Die Börsen können sich auch schnell erholen und bald wieder höhere Niveaus anpeilen. Hinzu kommt: Angesichts der zunehmenden Volatilität der Aktienkurse suchen viele Investoren erst recht einen stabilisierenden Faktor fürs Portfolio. „Private Equity hat in seiner Historie bewiesen, dass es auch Krisen relativ unbeschadet überstehen kann“, sagt Reicherter. Für Fonds und Versicherungen, die oft immer noch mit Liquidität überschwemmt werden und die in Zeiten nach wie vor historisch niedriger Zinsen händeringend nach Anlagezielen suchen, bleibt Private Equity auch wegen dieser nachhaltigen Stabilität eine attraktive Anlageklasse. Das zieht möglicherweise sogar weitere Investoren an, und auch die Liquidität, die aus Verkäufen zurückkommt, will wieder angelegt werden.
Starke Renditen weiterhin möglich
„Nach den Korrekturen an den Aktienmärkten und vor dem Hintergrund starker Kursschwankungen könnten sich 2019 und 2020 auch für Private Equity wieder attraktive Einstiegsgelegenheiten bieten“, sagt Chirag Patel, Head of Research & Adcisory EMEA bei Strate Street Global Exchange in London. Er verweist darauf, dass weltweit weiterhin viel Geld in die Beteiligungsfonds fließt. Nach dem All Time High 2017 habe es auch in weiten Teilen des Jahres 2018 außergewöhnlich starke Fundraising-Aktivitäten gegeben. Und weil Unsicherheitsfaktoren wie die Sorgen um Handelskriege, Protektionismus, steigende Zinsen und die künftige Konjunkturentwicklung so schnell nicht verschwinden werden, bleibt vorbörsliches Beteiligungskapital als stabiler Hort gefragt. Patel rechnet damit, dass sich die durchschnittlichen jährlichen Renditen in den nächsten Jahren in einer Range von 12% bis 16% bewegen werden. „In einzelnen Nischen wie den Sektoren Energie und Healthcare, die schon im vergangenen Jahr mit attraktiven Exits aufgefallen sind, dürfte es weiterhin sehr hohe Returns geben“, sagt er.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des VentureCapital Magazins.