Die Abteilung für Ausgründungen und Technologietransfer der Fraunhofer-Gesellschaft bündelt ihre Start-up-Aktivitäten in einem Programm: Mit Ahead startet Fraunhofer Venture einen Company Builder für Gründerteams aus der eigenen Forschung oder von außerhalb – im Fokus sind Hightech-Start-ups. Ziel ist es, auf Basis der Fraunhofer-Technologien neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.
„Das Ahead-Programm wurde entwickelt, um agile, leistungsfähige Hightech-Unternehmen zu den Technologiefeldern der Zukunft zu gründen“, erklärt Thomas Doppelberger. Er leitet Fraunhofer Venture, die Abteilung für Ausgründungen und Technologietransfer der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Seit 1999 werden hier wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen in Ausgründungen verwandelt. Über 500 Projekte wurden erfolgreich in Unternehmen überführt – zum Beispiel wetransform. Anfang 2017 hat der High-Tech Gründerfonds in die Cloud-Lösung für Datentransformation und -migration investiert. 97% aller Spin-offs bestehen auch drei Jahre nach dem Launch auf dem Markt. Jetzt bündelt Fraunhofer Venture seine Hightech-Gründungsaktivitäten in einem Programm – eben jenem Company Builder Ahead. Damit öffnet sich die Abteilung erstmals systematisch auch für Gründer außerhalb der Forschung der Muttergesellschaft. Über die Initiative sollen Jungunternehmer oder solche, die es werden wollen, Zugang zu Zukunftstechnologien erhalten. Dazu kommen Kontakte und das Forschungsnetzwerk von Fraunhofer. Im Idealfall entsteht eine neue Form der Geschäftsmodell- und Teamentwicklung aus einer Hand.
Company Builder „kann den Technologietransfer auf ein neues Level heben“
„Ahead verbindet alle Ausgründungsinitiativen der Fraunhofer-Gesellschaft zu einem effektiven Prozess, von der ersten Konzeptentwicklung bis zum Markteintritt“, sagt Doppelberger. „Wir sind deshalb überzeugt, dass Ahead den Technologietransfer auf ein neues Level heben kann.“ 30 Gründerteams entwickeln in einem viertägigen Bootcamp Geschäftskonzepte. Im Fokus sind Ideen zu künstlicher Intelligenz, Industrie 4.0, digitaler Medizin, Energiespeichersystemen und neuen Werkstoffen. Eine Jury entscheidet, wer in den Company Builder übernommen wird. Im Anschluss gibt es bis zu 24 Monate Zeit, um die Idee bis zur Marktreife zu bringen. Dazu arbeiten die Entrepreneure mit Wissenschaftlern und Experten in High Impact-Gruppen zusammen. Unterschiedliche Perspektiven und fachliche Ausrichtungen werden von Coaches orchestriert. Flankiert wird der Prozess vom Fraunhofer Technologie-Transfer-Fonds. Eingebunden ist auch das große Netzwerk der Forschungseinrichtung: 150 externe Venture Capital-Gesellschaften und Co-Investoren. Thorsten Lambertus, Chief Accelerating Officer von Ahead, sieht das Alleinstellungsmerkmal des Company Builders im Zuschnitt auf die individuellen Herausforderungen des jeweiligen Gründerteams. Dazu komme „die Kombination von Spitzentechnologie und echtem Unternehmergeist“. Mittelfristig will Lambertus mit der Initiative „eine Spitzenposition unter den internationalen Company Building-Programmen erreichen“.