Synfioo entwickelt und vertreibt eine Software für Logistiker. Die Technologie prognostiziert mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Störquellen auf Transportrouten. Tritt ein Problem auf, werden im Idealfall alle Beteiligten frühzeitig informiert und können entsprechend reagieren. Das Potsdamer Start-up sichert sich eine Finanzierung. Die bestehenden Investoren steuern frische Mittel bei: BFB Brandenburg Kapital, der Seed Fund des Hasso-Plattner-Instituts und drei Business Angels engagieren sich erneut. Zudem steigen zwei weitere Geldgeber ein: Btov Partners und Senovo führen die Runde an. Insgesamt sammeln die Potsdamer 2,5 Mio. EUR ein. Die Kapitalspritze will Synfioo nutzen, um die eigene Marke weiter aufzubauen. Vertrieb und Unternehmen insgesamt sollen wachsen.
In der Logistik sind Verzögerungen ein großes Problem: Produktionsprozesse sind auf Just in time-Lieferungen eingestellt. Fehlen Ressourcen oder Ersatzteile, führt der Ausfall zu hohen Kosten. Je besser Transportrouten planbar sind, desto weniger Risiko. Die Synfioo GmbH will die entsprechenden Prozesse transparenter machen: Im Idealfall sind alle Beteiligten stets informiert, wo ihre Ware sich befindet. Treten Verzögerungen auf, kann zeitig reagiert werden. Das Potsdamer Start-up ist aus einem Logistik-Forschungsprojekt am Hasso-Plattner-Institut entstanden. Seit 2015 entwickelt und vertreibt die Firma ihre Software, die Störquellen auf Transportrouten prognostizieren soll. Intransparente Lieferketten sollen mit der Technologie der Vergangenheit angehören: Involvierte Unternehmen sehen laut Machern auf der cloudbasierten Plattform in Echtzeit die relevanten Informationen. Grundlage der Anwendung sind Algorithmen auf Basis künstlicher Intelligenz. Diese arbeiten mit aktuellen und historischen Daten aus verschiedensten Quellen. Erkennt der Mechanismus Störungen oder Verzögerungen, werden diese hervorgehoben und als Mitteilung versandt. Laut Synfioo lässt sich die voraussichtliche Ankunftszeit von Waren für Zwischenstopps und Zielpunkte präzise vorhersagen und alle Betroffenen erhalten mehr Handlungsspielraum. Die Software kann laut Firma über verschiedene Zugänge und Schnittstellen einfach genutzt werden – sowohl in Kombination mit bestehenden Transport Management-Systemen als auch per Computer und Smartphone.
Genaue Prognosen für komplexe Transportrouten
Nächstes Ziel des Start-ups ist es, die eigene Marke weiter aufzubauen und zu professionalisieren. Zudem soll das Unternehmen wachsen – zum Beispiel das Vertriebs-Team soll vergrößert werden. Diese Vorhaben kann Synfioo mit Hilfe einer Kapitalspritze vorantreiben. Die Firma erhält 2,5 Mio. EUR. Die bestehenden Investoren engagieren sich erneut: Die BFB Brandenburg Kapital GmbH, eine Tochter der Investitionsbank des Landes Brandenburg, der Seed Fund des Hasso-Plattner-Instituts und Business Angels steuern frische Mittel bei. Zudem steigen zwei weitere Geldgeber ein: die Schweizer btov Partners AG und die Senovo Capital Management GmbH führen die Runde an. Benedikt Kronberger von btov Partners ist sicher, mit den Potsdamern einen künftigen Marktführer zu unterstützen: „Die Genauigkeit der Prognosen von Synfioo ist den etablierten Wettbewerbern schon jetzt um bis zu 50% voraus.“ Dr. Alexander Buchberger, Partner bei Senovo, zeigt sich ebenfalls überzeugt vom Geschäftsmodell des Start-ups, „da es umfassend alle Transportmodalitäten einer Lieferkette berücksichtigt.“ Moderne Transportrouten seien komplex – die Potsdamer schafften Transparenz. Senovo hat sich erst in der vergangenen Woche zuletzt gemeinsam mit der BFB Brandenburg Kapital an einem Start-up beteiligt: Industrial Analytics erhielt einen siebenstelligen Betrag für seine Software zur Überwachung von Turbomaschinen.
Synfioo GmbH, Potsdam
Tätigkeitsfeld: Logistik-Software
Investoren: BFB Brandenburg Kapital GmbH, HPI Seed Fund, btov Partners AG, Senovo Capital Management GmbH, Business Angels
Volumen: 2,5 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)