Legal OS entwickelt eine digitale Plattform, die den Lebenszyklus von Verträgen automatisieren soll. Das Berliner Start-up betreibt eine codebasierte Bibliothek juristischer Inhalte. Kunden können individuelle Vertragsvorlagen entwerfen – auf deren Basis wiederum sollen dann mit geringem Aufwand große Mengen an Verträgen generiert werden können. In der Seed-Runde sichert sich das Start-up 2 Mio. EUR. HV Holtzbrinck Ventures steigt im Lead ein. Außerdem beteiligen sich mehrere Business Angels. Auch der bestehende Investor Speedinvest geht mit. Das frische Kapital wollen die Berliner nutzen, um ihre Bibliothek auszubauen und neue Kunden zu gewinnen.
Die Legal OS GmbH entwickelt eine Plattform, die Automatisierung von maßgeschneiderten Verträgen ermöglichen soll – egal wie komplex die Texte sind. Das Portal nutzt eine codebasierte und maschinenlesbare Bibliothek juristischer Inhalte. Kunden sollen mit Hilfe der Lösung hochindividualisierte Vertragsvorlagen entwerfen können. Aus diesen wiederum kann Legal OS laut Machern große Mengen an Verträgen generieren. Schriftstücke, die über die Bibliothek der Berliner erstellt werden, können laut Start-up auch problemlos in das bestehende Ökosystem bestehender Unternehmensanwendungen integriert werden – CRM oder HRMS. Im Idealfall sparen Nutzer Stunden bei der Erstellung und Verwaltung ihrer Verträge. Fehleranfälligkeit wird laut Firma minimiert und zeitgleich Standardisierung gewährleistet: Alle Daten sind laut Legal OS jederzeit zugänglich und verwertbar. „Indem wir Recht maschinenlesbar machen, setzen wir verborgene Potenziale frei und bereiten den Weg für die Digitalisierung der gesamten Branche“, sagt Lilian Breidenbach, Mitgründerin von Legal OS. „Viele der bestehenden Produkte zielen darauf ab, Probleme des Rechtswesens zu lösen – aber ohne eine digitale Infrastruktur erreichen sie oft nicht das erforderliche Maß an Genauigkeit und Rechtssicherheit.“ Eben diese Infrastruktur für die digitale Transformation biete die eigene Plattform.
Codebasierte Bibliothek ausbauen und neue Kunden gewinnen
Die Berliner wollen ihre codebasierte Bibliothek weiter ausbauen. Bis Ende 2020 soll eine umfassende Datenbank des deutschen Vertragsrechts angeboten werden. Außerdem will das Start-up seinen Kundenstamm erweitern. Eine Reihe internationaler Anwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nutzt die Lösung von Legal OS bereits – Partnerschaften und Nutzerzahlen sollen ausgeweitet werden. Diese Vorhaben kann das Start-up mit Hilfe einer Seed-Finanzierung angehen. Das Unternehmen sichert sich 2 Mio. EUR. Die HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH steigt im Lead ein. Zudem engagieren sich Business Angels. Auch der bestehende Investor, die österreichische Speedinvest GmbH, geht die Runde mit. „HV Holtzbrinck Ventures ist davon überzeugt, dass sich der riesige Markt für Rechtsdienstleistungen ab diesem Jahr dank neuer Technologien drastisch verändern wird“, sagt Jasper Masemann, Principal bei der Beteiligungsgesellschaft. „Legal OS stellt die perfekte Innovation dar, um die Arbeitsweise rund um das Recht fundamental zu verbessern.“ HV Holtzbrinck Ventures beteiligt sich seit 2000 an vielversprechenden Internet- und Technologieunternehmen. In der vergangenen Woche hat der Geldgeber zum Beispiel erneut in Exporo investiert. Die Crowdinvesting-Plattform sicherte sich von einem Konsortium mit Partech Ventures im Lead insgesamt 43 Mio. EUR.
Legal OS GmbH, Berlin
Tätigkeitsfeld: Codebasierte Bibliothek
Investoren: HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH, Speedinvest GmbH, Business Angels
Volumen: 2 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)