Die Abkühlung der Weltkonjunktur, internationale Handelshemmnisse und politische Risiken verunsichern die Unternehmen – auch in den relativ stabilen Volkswirtschaften der DACH-Region. Dazu kommen branchenspezifische Verwerfungen, insbesondere in der Automobilindustrie und dem Handel. Wenn gleichzeitig überfällige Anpassungen im operativen Geschäft oder bei der Kapitalausstattung offenbar werden, entsteht Restrukturierungsbedarf. Auf solche Situationen fokussierte Finanzinvestoren können den Weg aus der Krise weisen und Unternehmen helfen, sich wieder wettbewerbsfähig aufzustellen.
Die schlechten Nachrichten kommen aus den unterschiedlichsten Branchen. Darunter fällt die Bruchlandung der Fluglinie Germania, ebenso wie Meldungen von den Schieflagen des Modekonzerns Gerry Weber, des TV-Herstellers Loewe, der Bäckereikette Lila Bäcker und des früher als Repower bekannten Windkraftanbieters Senvion. Die Namen stehen für die in diesem Jahr bislang größten Insolvenzen in Deutschland. Sie lassen erahnen, dass nicht mehr alles so gut ist wie es noch bis vor Kurzem den Anschein hatte. War die Zahl der in die Zahlungsunfähigkeit geratenen Unternehmen in den letzten Jahren rückläufig, so rechnet der internationale Kreditversicherer Coface für Deutschland 2019 mit einem Anstieg der Firmenpleiten um 2%. Einer Analyse des Informationsdienstleisters Crif Brügel zufolge sind knapp 305.000 Firmen – rund 8% der insgesamt untersuchten Betriebe – mit finanziellen Problemen in das Jahr gestartet. Auch dieses Institut erwartet heuer einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen.
Die guten Zeiten sind vorbei
Europaweit waren die Warnzeichen schon 2018 zu erkennen. Die Wirtschaftsforscher von Creditreform registrierten in sieben von 17 beobachten westeuropäischen Ländern einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Betroffen waren vor allem skandinavische Staaten, aber auch die Schweiz und Großbritannien. „Die guten Zeiten sind vorbei“, warnt Christiane von Berg, Regional Economist für Nordeuropa bei Coface. Sie verweist darauf, dass das Vertrauen deutscher Unternehmer in die Konjunktur jetzt sogar stärker sinkt als das der Kollegen in den Nachbarländern. Kein Wunder, spürt doch die exportorientierte Wirtschaft des Landes den gebremsten Welthandel deutlicher als andere.
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