37 Deals mit einem Gesamtvolumen von 998,8 Mio. USD: Deutschlands Fintechs haben sich heuer bereits knapp 1 Mrd. USD an Investitionen gesichert. Das ergibt eine Studie von London & Partners und Innovate Finance. Damit steigt das Volumen der Transaktionen auf Rekordniveau. Im weltweiten Ländervergleich erreicht die Bundesrepublik den dritten Platz – lediglich Fintechs aus den USA und Großbritannien haben insgesamt eine höhere Summe eingesammelt.
Welche Städte beheimaten die vielversprechendsten Start-ups aus dem Bereich Finanzen? Geht es nach der Gesamtinvestitionssumme, mit der Geldgeber sich jeweils an ansässigen Fintechs beteiligt haben, lautet die Antwort: San Francisco mit 3,02 Mrd. USD, London mit 2,1 Mrd. USD, New York mit 1,93 Mrd. USD und Berlin mit 881 Mio. USD. Deutschlands Hauptstadt schafft es in die Top Vier – und auch die Bundesrepublik als Ganzes muss sich nicht verstecken: 998,8 Mio. USD haben sich hiesige Finanz-Start-ups heuer bereits gesichert. Lediglich in den USA und in Großbritannien wurde im weltweiten Vergleich mehr in Fintechs investiert. Das ergibt eine Studie von London & Partners, der Agentur für Wirtschafts- und Standortförderung des Bürgermeisters von London, und Innovate Finance, einer Organisation für die globale Fintech Community Großbritanniens. In Deutschland steigt das Volumen der Transaktionen damit auf Rekordniveau.
Fintechs in London und Berlin erhalten am meisten Kapital
Im europäischen Vergleich muss sich Berlin lediglich London geschlagen geben – Finanz-Start-ups aus der britischen Hauptstadt erhielten 2019 2,11 Mrd. USD. Damit sind London und die deutsche Hauptstadt in Europa klar führend im Fintech-Bereich. Und geht es um die größten Deals, klettert Berlin sogar auf den ersten Platz: N26 sichert sich mit der Erweiterung seiner Series D auf 470 Mio. USD die höchste europäische Investitionssumme. Zwei weitere Start-ups aus der Hauptstadt schaffen es in die Top Ten: Wefox steht mit einer Finanzierungsrunde über 125 Mio. USD auf Platz acht, Raisin mit einer 114-Mio.-USD-Runde auf Platz neun. „Die aktuellen Zahlen zeigen: London und Berlin spielen in Europa, aber auch weltweit in der ersten Liga bei Fintech-Investitionen aus dem In- und Ausland“, erklärt Miriam Ducke, Leiterin des Deutschlandbüros von London & Partners. Beide Metropolen ziehen auch ausländisches Kapital an: An 54% der Deals für Londons Fintechs ist ein Investor aus dem Ausland beteiligt. In Berlin engagieren sich ausländischen Geldgeber in 32% der Transaktionen. „Eine Vernetzung beider Ökosysteme ist umso wichtiger, da die europäische Fintech-Szene durch Leuchttürme wie London oder Berlin für internationale Investoren sichtbar, interessant und einflussreich bleibt“, sagt Ducke weiter – vielleicht auch mit Blick auf den Brexit.