Case Study: Grills, die auch Investoren Appetit machen

Activa Grillküche GmbH: Erfolg mit langem Anlauf

Fleisch und Gemüse frisch auf dem Grill zuzubereiten liegt im Trend. Laut der aktuellen Nielsen-Studie „So grillt Deutschland!“ aus dem Jahr 2019 grillen drei Viertel aller deutschen Haushalte regelmäßig. Die Jahreszeit oder ob die Sonne scheint – das spielt dabei mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle. Zudem wächst die Zahl derer, die die Zubereitung der Speisen mit dem Grill zelebrieren und auch in die entsprechende Ausrüstung investieren. Diesen Trend hat Jakob Schleicher, Gründer und Geschäftsführer von Activa Grillküche in Selb, frühzeitig erkannt. „Wir importieren und produzieren Grillgeräte, Heizgeräte und Feuerstellen sowie Zubehör für Garten, Balkon und Terrasse“, so Schleicher. Ob Holzkohle- oder Gasgrill, Privatkunde oder Profi ist egal: „Hauptsache, es macht Spaß.“

Die Idee für das Business entstand Ende der 1990er-Jahre. Schleicher ließ einen Kugelgrill patentieren, der in den 1970er-Jahren für den Privatgebrauch gebaut worden war und sich bewährt hatte. „Danach begann eine Odyssee“, erinnert sich der Geschäftsführer. Im Jahr 2000 gründete er die Firma Schleicher-Grill und produzierte 1.000 Grills. Zu Beginn verkaufte er sie teilweise auf Flohmärkten. Neben dem Aufbau seines Unternehmens arbeitete der Handelskaufmann auch für einen taiwanesischen Grillhersteller. Die Beständigkeit schlug sich fortan in steigenden Umsätzen nieder. Im Oktober 2007 gründete Schleicher die Activa Grillküche GmbH. Seitdem ist das Produktsortiment stark gewachsen: Von der Holzkohle bis zum Gasgrillwagen erhalten die Kunden heute die komplette Ausstattung für ihre kulinarische Leidenschaft.

Strategie überzeugt Kapitalgeber

An Activa sind neben dem Gründer zwei stille Gesellschafter beteiligt; einer davon ist die Franz Ostermaier, BayBGBayBG. „Wir waren von Beginn an vom Unternehmer, der für das Grillgeschäft brennt, und vom Unternehmen überzeugt“, sagt Investmentmanager Franz Ostermaier. Schleicher konnte besonders mit seiner klaren Strategie und der Marktpositionierung punkten. Seit 2008 dominierten die Marken Weber, Char-Broil und Napoleon die Premiumklasse, so Schleicher. „In der Preismittelklasse sind Landmann, Enders, Tepro und Barbecook unsere größten Wettbewerber.“ Der Markt befinde sich derzeit in einer Setzungsphase. Schleicher sieht sein Unternehmen gut aufgestellt: „Durch Patente und Gebrauchsmuster haben wir wichtige Alleinstellungsmerkmale aufgebaut und bereits mehrere Wettbewerber hinter uns gelassen.“ Der Standort Bayern, nahe an der tschechischen Grenze, trage außerdem dazu bei, Betriebskosten einzusparen.

Tochterunternehmen mit konkreten Aufgaben

Im Vertrieb bedient Activa mehrere Verkaufsplattformen. In der Fläche sind es Einzelhandel, (v.l.) Max Federau, HM Heiße Metallwaren, Alexander Unrein, Activa Grillküche, Alexander Günzel, HM Heiße MetallwarenBau- und Gartenmärkte. Im Internethandel kümmert sich das Tochterunternehmen Heiße Metallwaren GmbH, das die Webseite www.activa-grills.de betreibt, um den Onlinekunden und das B2C-Business. Das Schwesterunternehmen Activa Hongkong überwacht die Produktionsprozesse in China und steuert die Verschiffungen. „Verglichen mit dem Markt ist das Unternehmen seit Jahren überproportional gewachsen“, sagt Ostermaier. Dabei kämen vor allem die Vertriebsstärke, die Qualität der Produkte und das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis zum Tragen. Aktiva überzeuge zudem im After Sales-Service sowie durch hohe Kundenorientierung und Innovationskraft. Das Wachstum der vergangenen Jahre sei stets mit einer attraktiven Handelsmarge und einem Bilanzgewinn einhergegangen, so Schleicher.

Ausblick

Die Planung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Wir analysieren den Markt, halten nach Trends Ausschau und können Neuheiten auch in großen Stückzahlen platzieren“, sagt Schleicher. So könne man auch weit über den branchenüblichen Zwölfmonatshorizont hinaus planen. Doch noch wichtiger sei das Personal: Nur dank der engagierten Mitarbeiter könne sich Activa immer wieder neuen Herausforderungen stellen. „Es hat 13 Jahre gedauert, ein Team aufzustellen, das jung, dynamisch und kreativ ist.“ Der Altersdurchschnitt liegt bei gerade 30 Jahren. Derzeit befinde man sich in einer Konsolidierungsphase, „im nächsten Wirtschaftsjahr wollen wir nach Möglichkeit weiterwachsen“, so Schleicher.