Gemeinsam mit startupdetector analysiert Statista bereits zum zweiten Mal das Gründungsgeschehen der deutschen Startup-Szene. Das Startup Quarterly schaut in dieser Ausgabe auch auf die Auswirkungen der Corona-Krise. Mit insgesamt 593 Neugründungen entstanden 10 junge innovative Unternehmen mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie im letzten Jahr zeigte das zweite Quartal einen Rückgang der Start-up-Gründungen um 16 Prozent. Dieser Trend lässt sich jedoch nicht zweifelsfrei auf die Corona-Krise zurückführen, da im Vorjahreszeitraum ein ähnlicher Rückgang zu verzeichnen war.
Zum ersten Mal zieht Bayern an der Gründungsmetropole Berlin vorbei: Im Freistaat wurden 129 Gründungen registriert, in der Hauptstadt waren es 124. Auf dem dritten Platz landet Nordrhein-Westfalen mit 103 Gründungen. Ausgewählte innovative Gründungen zeigen, dass Start-ups sich durchaus von der Corona-Krise inspirieren lassen: Digitales Arbeiten und Maskenpflicht motivierten zum Beispiel die GründerInnen des Videokonferenztools Yotribe oder des Mundschutz-Trägersystems VHERO. Dennoch sehen viele Start-ups im fortgeschrittenen Stadium ihre Existenz durch die Krise durchaus bedroht, speziell dann, wenn es um die Finanzierung geht.
Frauen bleiben in der Gründerszene weiterhin gering vertreten: Der Frauenanteil unter den GründerInnen lag bei nur 16 Prozent. Im Bereich Tourismus war der Anteil der Start-up-Neugründungen, bei denen mindestens eine Frau als Geschäftsführerin agierte, mit über 35 Prozent am höchsten. Darauf folgen die Branchen Bildung und Dienstleistung, mit knapp 30 Prozent Gründerinnen-Anteil. Die wenigsten Start-up-Gründungen mit Geschäftsführerinnen gab es in den Bereichen Bauwesen, Software und Energie.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kam es nicht zu einem Einbruch bei den Investments. Der Wachstumstrend, der zu Beginn des Jahres noch zu erwarten war, ist jedoch bedingt durch die Corona-Krise deutlich abgeschwächt. Mehrere VCs wichen in der Krise auf Wandeldarlehen aus, die in unsicheren Zeiten deutlich flexibler sind.