Mittels Deep Learning-Technologie den Finanzsektor dabei unterstützen, die Dokumentenverarbeitung zu automatisieren, das ist der Ansatz von Hypatos. In einer neuen Finanzierungsrunde hat das Unternehmen dafür 10 Mio. EUR bei einen Konsortium bestehend aus BlackFin Tech, Grazia Equity, Unternehmertum Venture Capital Partners (UVC Partners) und Plug and Play Ventures eingeworben. Neben dem weltweiten Wachstum plant das Kleinmachnower Start-up die Mittel in die Entwicklung weiterer Anwendungsbereiche seiner Lösung zu investieren.
Eingangsrechnungsverarbeitung, Reisekostenabrechnungen, Kreditantragsprüfungen oder die Schadensregulierung bei Versicherungen, häufig werden Dokumente in der Finanzindustrie nach wie vor manuell verarbeitet. Dies ist nicht nur ein oft langsamer und gleichzeitig fehleranfälliger Prozess, sondern kostet laut Hypatos die Unternehmen jährlich knapp 2 Bio. EUR. Das Start-up mit Sitz in brandenburgischen Kleinmachnow hat daher eine Deep Learning-Lösungen entwickelt, die diese Vorgänge automatisieren soll. Dies bringe, so das Unternehmen, nicht nur einen deutlichen Zeitvorteil sondern gehe auch mit einer Qualitätssteigerung einher. Hypatos verweist außerdem auf das Marktforschungsunternehmen Gartner, das die Automatisierung von Geschäftsprozessen mit Software-Robotern als das in den letzten zwei Jahren am schnellsten wachsende Segment von Unternehmenssoftware identifiziert hat. Die Deep Learning-Technologie von Hypatos geht laut Unternehmensangaben geht hier noch einen Schritt weiter: Mithilfe der Dokumentenverständnis-KI des Start-ups sei eine kognitive Prozessautomatisierung, die auch für komplexe Arbeitsabläufe funktioniert, möglich, so das Versprechen. Damit wäre die Lösung Bots, die lediglich vorgefertigte Routinen ausführen können aber nicht in der Lage sind Dokumente zu verstehen und fachlich zu würdigen, überlegen.
Deep Learning-Technologie mit verschiedenen Einsatzmöglichkeiten
Das Angebot von Hypatos gliedert sich in drei Anwendungsfelder: Zum einen Software-Anwendungen für umfassende Prozessautomatisierung wie Eingangsrechnungsverarbeitung. Zum zweiten Machine Learning-Module zur Einbindung in bestehende Software-Systeme und drittens Softwarekomponenten für Entwickler, die Automatisierungslösungen entwickeln wollen. Laut dem Start-up beinhalten alle Angebote die Machine Learning Pipeline-Software für kontinuierliches Lernen der künstlichen Intelligenz und flexible Betriebsoptionen in der Cloud oder On-Premise. Hypatos sieht sich selbst als einen der Gewinner der Corona-Pandemie, da diese die Einführung von Automatisierungslösungen beschleunigt habe. Ein Grund dafür sei unter anderem, dass Shared Service Center, die bislang die manuelle Dokumentenverarbeitung übernommen haben, während des Lockdowns schließen mussten beziehungsweise nur eingeschränkt betrieben werden konnten. Das Potenzial von Hypatos überzeugt auch ein Investorenkonsortium aus BlackFin Tech, Grazia Equity, UVC Partners und Plug and Play Ventures. Dieses stellt dem Kleinmachnower Start-up in der nun abgeschlossenen Finanzierungsrunde 10 Mio. EUR zur Verfügung. Das Unternehmen will die Mittel in die Erweiterung seines Portfolios von Deep Learning-Modellen investieren, um so weitere Anwendungsgebiete und Geschäftsprozesse erschließen zu können. Gleichzeitig sollen die bestehenden Kundenbeziehungen ausgebaut und das Geschäft in den USA und Asien erweitert werden.
Für UVC Partners ist die Beteiligung an Hypatos nicht das erste Investment im Bereich künstliche Intelligenz. Die Münchner sind unter anderem beim Spracherkennungstechnologie-Start-up I2x engagiert.
Hypatos GmbH, Kleinmachnow
Tätigkeitsfeld: künstliche Intelligenz / Deep Learning
Investoren: Blackfin Capital Partners SAS, Grazia Equity GmbH, Unternehmertum Venture Capital Partners GmbH, Plug and Play Ventures
Volumen: 10 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)