Bildnachweis: © Ducktrain.
Im Interview mit Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Kai D. Kreisköther sprechen wir über sein Logistik-Start-up Ducktrain, welche Herausforderung die Corona-Pandemie für die Gründer mit sich brachte und welche Pläne und Ziele er für die nahe Zukunft verfolgt.
Das Aachener Jungunternehmen hat ein Fahrzeugkonzept für den Logistikmarkt und die sogenannte letzte Meile entwickelt. Mit seinem Ducktrain hat Kreisköther mit seinen beiden Mitgründern ein deutlich kompakteres und leistungsfähigeres Lieferfahrzeug entwickelt im Vergleich zu konventionellen. Mit EIT InnoEnergy und WiVenture konnte das Start-up zwei neue Investoren für die Seed-Runde gewinnen. Aus der Pre-Seed-Runde als Partner mit an Bord sind zudem das Plug and Play Techcenter, 5P Capital sowie RWTH Aachen-Professor und StreetScooter-Gründer Achim Kampker. Auch das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördern Ducktrain als wirtschaftlich und ökologisch zukunftsweisendes Projekt.
VC Magazin: Wie schwierig war es für Ducktrain in Zeiten von Corona und damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen eine neue Finanzierungsrunde abzuschließen?
Kreisköther: Tatsächlich hat uns Ende April 2020 ein Investor kurz vor Unterzeichnung von Verträgen abgesagt. Es handelte sich um einen Corporate Investor, der selbst sehr stark von Shutdowns betroffen war.
Mit einem blauen Auge haben wir es über das Jahr 2020 geschafft und konnten Ende 2020 die Finanzierungsrunde schließen.
Im Großen und Ganzen haben wir die Kontaktbeschränkungen kaum einschränkend für die Finanzierungsrunde wahrgenommen: Zoom sei Dank!
VC Magazin: Können Sie uns in wenigen Worten die Idee hinter Ducktrain erläutern?
Kreisköther: Ducktrain ist ein automatisiertes Logistikfahrzeug, um die urbane Logistik zu revolutionieren: Emissionsfrei, platzsparend und gleichzeitig effizient. Unsere Follow-me Technologie ist kompatibel mit europäischer Gesetzgebung. Per Software-Update werden unsere Fahrzeuge kontinuierlich mit neuen Automatisierungsfunktionen ausgestattet, sobald diese rechtlich erlaubt sind.
VC Magazin: Ihr Start-up gibt es seit 2019 – was waren die bisherigen Meilensteine?
Kreisköther: Operativ gestartet sind wir im Frühjahr 2019. Nach einer Preseed Finanzierung im Sommer 2019 konnten wir unsere erste Fahrzeuggeneration entwickeln und einen Prototyp aufbauen. Diesen zertifizieren wir derzeit mit dem TÜV. Gleichzeitig konnten wir hochkarätige Paket- und Logistikunternehmen als erste Nutzer unseres Ducktrain gewinnen.
VC Magazin: Zu Ihren jüngsten Investoren zählen Inno Energy und Wi Ventures. Welche Ziele verfolgen Sie mit den neuen Partnern, wofür ist das eingeworbene Kapital vorgesehen?
Kreisköther: Unsere neuen Partner bringen Expertise im Bereich urbane Mobilität und Logistik mit und haben in der Vergangenheit bereits erfolgreich Start-ups in dem Bereich aufgebaut. Mit dem neu eingeworbenen Geld werden wir unsere erste Fahrzeuggeneration mit Partnern auf der öffentlichen Straße erproben und weiter zur Serienreife entwickeln.
VC Magazin: Was sind Ihre nächsten Ziele mit Blick auf das Jahr 2021 und die Zukunft?
Kreisköther: Im Frühjahr geht es mit dem Fahrzeug auf die öffentliche Straße: Zunächst in Aachen, dann in Hamburg und weiteren deutschen Städten. Ende des Jahres wollen wir eine erste Kleinserie herstellen und in die Flotten unserer ersten Kunden ausliefern. In 2022 wird es dann in weiteren europäischen Ländern weitergehen.
VC Magazin: Herr Kreisköther, vielen Dank für das Gespräch.