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Das Münchner Start-up Personio verkündete gestern den Abschluss einer Series D-Finanzierungsrunde in Höhe von 125 Mio. USD. Damit erhöht sich die Bewertung des Anbieters eines HR-Betriebssystems für kleine und mittelständische Unternehmen auf 1,7 Mrd. USD. Personio steigt in die Riege der deutschen Unicorns auf – damit drängt sich auch die Frage nach einem möglichen IPO des Unternehmens auf.
Die aktuelle Series D-Runde wurde vom bestehenden Geldgeber Index Ventures angeführt, auch die weiteren Bestandsinvestoren Accel, Lightspeed Venture Partners, Northzone, Global Founders Capital und Picus beteiligten sich erneut. Zudem steigt mit Meritech ein weiterer Investor aus dem Silicon Valley bei den Münchnern ein. Die Series D-Finanzierung kommt nur ein Jahr nach einer 75 Mio. USD-Runde, die von Accel angeführt wurde. Nach eigenen Angaben wollte Personio die Chance auf eine weitere Finanzierung nicht ungenutzt lassen, obwohl noch das meiste Kapital aus der Series C verfügbar ist. Das Unternehmen teilt mit, mit der jetzigen Runde „für mehrere Jahre sehr solide finanziert“ zu sein.
Das noch vorhandene sowie das frisch gewonnene Kapital wird Personio laut Mitteilung vor allem in die Weiterentwicklung seiner cloudbasierten Software-Lösung investieren. Gleichzeitig soll die Expansion in weitere europäische Länder beschleunigt und damit das seit Gründung angestrebte Ziel, Europas führendes HR-Betriebssystem für Recruiting, Personalverwaltung und Lohnbuchhaltung für kleine und mittelständische Unternehmen aufzubauen, weiterverfolgt werden.
Angesichts des schnellen Wachstums des Unternehmens drängt sich die Frage nach einem möglichen IPO der Münchner Firma auf. Immerhin hat Personio im vergangenen Jahr mit Ex-Investmentbankerin Birgit Haderer einen CFO mit Kapitalmarkterfahrung an Bord geholt – Haderer hat Zalando an die Börse geführt.
Personio-CEO Hanno Renner zeigte sich gegenüber den Kollegen des „Handelsblatts“ im vergangenen April denn auch nicht völlig uninteressiert an einem IPO: „Personio will ein unabhängiges Unternehmen bleiben. Und da ist ein Börsengang etwas, was irgendwann passieren wird.“ In den nächsten zwei Jahre sei mit dem Gang aufs Parkett aber nicht zu rechnen – es bleibt abzuwarten, ob sich diese Haltung inzwischen verändert hat.