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Mit einem positiven Jahresabschluss geht die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft aus dem Pandemiejahr (Geschäftsjahr 2019/20). 34,5 Mio. EUR an Neuinvestitionen hat die BayBG in mittelständische Unternehmen und Start-ups investiert.
Positiver Jahresabschluss
Der Beteiligungsbestand der Gesellschaft beläuft sich insgesamt auf 300,1 Mio. EUR. Mit 2,3 Mio. EUR konnte der Jahresüberschuss aus dem Vorjahr (5,2 Mio. EUR) nicht eingeholt werden. Die verbuchten Ausfälle in Höhe von 16,6 Mio. EUR führt der Investor auf schwierige Restrukturierungen zurück sowie Unternehmen, die bereits vorbelastet in die Coronakrise gestartet sind. Die BayBG sieht sich weiter als solider Partner für Start-ups und Mittelstand. „Wir haben damit Krisenresistenz von zahlreichen Unternehmen erhöht und gleichzeitig die Basis für deren langfristig positive Entwicklung geschaffen“, so Peter Pauli, Sprecher der Geschäftsführung der BayBG zu den Jahreszahlen und zeigt sich trotz der schwierigen Lage bedingt durch die Coronapandemie zuversichtlich.
Stabilisierung des Portfolios
Einer der Schwerpunkte im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Stabilisierung der Portfolio-Unternehmen; die rund 50.000 Mitarbeiter der finanzierten Firmen setzen jährlich 11 Mrd. EUR um. Wenngleich geplante Expansionen zurückgestellt werden mussten, konnte die BayBG dennoch mit 16,2 Mio. EUR Wachstumsmaßnahmen der Mittelständler unterstützen. Bei der Regelung von Unternehmensnachfolgen beteiligte sich die Gesellschaft mit 4,4 Mio. EUR. Turnaround- und Restrukturierungssituationen wurden mit 3,3 Mio. EUR unterstützt.
Digitalisierung verstärkt im Fokus
Die Venture Capital-Investitionen beliefen sich im Geschäftsjahr auf 8,9 Mio. EUR, die vorwiegend in technologieorientierte Start-ups flossen. Pauli sagte mit Blick auf die finanzierten Jungunternehmen: „Es herrscht deutliche Bewegung hin zur Digitalisierung und KI, vor allem im industriellen Sektor. Das spüren wir jetzt verstärkt.“ Die BayBG setzt ihren Investitionsfokus vor allem im Software-Bereich, hier nimmt Pauli zufolge der Trend zu Software as a Service immer mehr zu.
Corona-Hilfen ausgezahlt
Gemeinsam mit Bayern Kapital hat die BayBG seit letzten Sommer die sogenannte Säule 2 der corona-Eigenkapitalhilfen von Bund und Land als Intermediär realisiert. Bislang wurden mehr als 50 Mio. EUR an Jungunternehmen und Mittelständler ausgezahlt beziehungsweise zugesagt. Hier wird zudem in nächster Zeit mit einer deutlichen Zunahme der Nachfragen gerechnet. Pauli rechnet damit, dass das kommende Jahr für den Mittelstand schwierig werden dürfte.
Ausblick
In den ersten Monaten dieses Jahres wurden bereits 27 Mio. EUR neu investiert. Für die kommenden Monate und Jahre rechnet der Investor damit, dass die Digitalisierung, der Einsatz und die Entwicklung neuer Technologien, die Energiewende sowie die Transformation der Geschäftsmodelle bei Unternehmern mehr in den Blick rücken werden. „Die BayBG ist für die Begleitung dieser Finanzierungsanlässe mit Risikokapital gut gerüstet“, betont Peter Pauli. Insgesamt erwartet die BayBG für das Geschäftsjahr 2020/21 einen positiven Jahresabschluss und schätzt die Neuinvestments auf 50 Mio. EUR.