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Die EU-Zinspolitik hat den Markt mit viel Geld geflutet. Nun muss das Kapital angelegt werden – und zwar nicht nur in Immobilien, Aktien oder Gold, die alle ihre Tücken haben. Diese Anlageklassen sind aktuell an ihre Grenzen gestoßen. Der Kapitalmarkt bringt schlechte oder Negativrenditen, der Immobilienmarkt ist mancherorts überhitzt.
Auch aus diesem Grund wächst der Markt rund um Risikokapital gewaltig. Venture Capital-Fonds, die in Start-ups investieren, haben heute keine Probleme mehr Kapital von Investoren zu bekommen. Das Geld stammt von Family Offices, Pensionsfonds oder vermögenden Serieninvestoren und wird weltweit investiert. Der M&A-Markt ist daher förmlich explodiert. Konkurrenz und Anlagedruck sind groß. Soll dann der Kaufpreis transferiert werden, soll es meist schnell gehen.
Das Geld muss von A nach B – schnell, sicher, günstig
Im Wesentlichen muss das Geld von einem auf das andere Konto. Das jedoch ist keineswegs so trivial, wie es sich zunächst anhört. Denn wir reden hier nicht von einer Überweisung innerhalb Deutschlands. Zudem geht es um eine große Summe an Devisen, besonders Dollar, aber auch jede andere stabile Fremdwährung kommt in Frage – eben die, die der Firmenverkäufer wünscht. Fast immer liegt das Kapital dafür auf Konten im Ausland.
Die Venture Capital-Gesellschaften haben hocherfahrene Leute, vor allem um die richtigen Akquisitionsobjekte herauszufiltern und sie zu bewerten. Es sind kleine, fokussierte Teams. Für die reine Zahlungsabwicklung haben sie – zurecht – niemanden eingestellt. Das Thema wird ausgelagert. Hier aber befinden sich die Investmentgesellschaften oft in einer Art Vakuum: Sie fallen bei den traditionellen Finanzdienstleistern durchs Rost. Entweder ist den Banken das Volumen zu klein oder ihnen ist der – hochregulierte Aufwand – bei solch internationalen Transaktionen zu hoch. Zudem sind ihnen oft die Fondsstrukturen zu komplex, die obendrein im Ausland liegen. Der Onboarding-Prozess, also den Venture Capitalisten ein Abwicklungskonto zu geben, ist ihnen also zu beschwerlich. Sie winken ab. Bei einem Volumen von 100 Millionen Euro können die Kunden gern wiederkommen.
Das Geld muss tagesgenau da sein
Den Banken liegt das Kundengeschäft offenbar nicht mehr so sehr. Gut fürSpezialisten. Denn es ist keine Lösung von der Stange, sondern maßgeschneidert, inklusive Monitoring. Zumal die einzelnen, dahinterstehenden Investoren auch wieder Finanzvehikel haben, die berücksichtigt werden sollten. Selbstverständlich spielt das Thema Geldwäsche bei solchen Summen eine überragende Rolle. Hier checken wir: Wo kommt das Geld her, wo geht es hin? Erst wenn das Geld – pünktlich – da ist, ist die Akquisition perfekt und das Unternehmen rechtskräftig verkauft. Worauf es daher bei der Transaktion ankommt: Service, Kompetenz und Schnelligkeit bei der Abwicklung – zumal bei der großen Konkurrenz von Kapitalgebern, die um Start-ups kämpfen. Das Ziel heißt dann oft: „Morgen Abend muss das Geld da sein.“ Etwa bei einem polnischen Start-up, in Zloty.
Zeitfaktor als Herausforderung
Zwischen Signing und Closing eines Deals vergeht mitunter einige Zeit. Dann bilden Kursschwankungen das erste Risiko beim Einstieg in ein Start-up investiert. Die Kunden möchten diese Unsicherheit natürlich begrenzen und absichern. In den – beispielsweise – drei Wochen von Unterzeichnung bis Finalisierung kann auf dem Währungsmarkt viel passieren. Selbst zwischen zwei relativ stabilen Leitwährungen wie Euro und Dollar gab es kürzlich an einem Tag drei Cent Unterschied. Bei Millionensummen sind das gewaltige Beträge. Daher gilt es, die entsprechenden Summen für die Kunden abzusichern. Sonst muss man statt 10 Millionen plötzlich 10,1 Millionen Euro überweisen für einen fixierten Kaufpreis in Fremdwährung. Die Gebühren hängen dabei von der Währung, den Summen und dem Zeitraum ab. Noch herausfordernder werden die Transaktionen bei der Rückabwicklung, dem Verkauf des hoffentlich erfolgreichen Start-ups, das womöglich zum Einhorn avanciert ist: Dann gibt es nicht nur eine Überweisung aufs VC-Konto, sondern oft 40 oder 50 direkt zu den Investoren. Denn alle möchten ihr Geld so schnell wie möglich wiederhaben. Auch dafür stehen Spezialisten wie wir Gewehr bei Fuß.
Zu dem Autor:
Mark Elser kam im November 2020 als Country Manager für Deutschland zu iBanFirst, um die Entwicklung der deutschen Aktivitäten des Unternehmens voranzutreiben. Ausgehend von iBanFirsts bestehender Reichweite wird Mark Elser die Akquisition eines neuen regionalen Kundenstamms fördern und die Expansion des deutschen Teams leiten.