Bildnachweis: © Enpulse Ventures.
62 Start-ups gründeten sich im Jahr 2021 in einer Woche, das ergab der Report von Start-updetector. Außerdem: Drei Prozent aller Start-ups beschäftigen sich mit Innovationen im Energieumfeld. Weil EnBW dies als zu wenig erachtet, gründen sie einen Teil ihres Innovationsbereichs in eine eigene Gesellschaft aus – Enpulse Ventures. Neue Geschäftsmodelle sollen in Zukunft außerhalb des Konzerns entwickelt werden. Ziel ist es, Innovationen schneller entstehen und sich besser entwickeln zu lassen. „Wir müssen den Wandel hin zu einer nachhaltigen, sicheren und unabhängigen Energielandschaft beschleunigen. Dafür braucht es viel mehr Innovationen und den Mut, Dinge anders zu machen als bisher“, sagt Jürgen Stein, Innovations-Chef der EnBW.
Verantwortung für frühphasiges Innovationsgeschäft
Enpulse hat ihren Sitz in Stuttgart und ist eine 100-Prozent-Tochter der EnBW. Sie ist für das frühphasige Innovationsgeschäft des Konzerns verantwortlich. Im Fokus stehen neue Geschäftsideen in den Themenfeldern Digitales Energiemanagement und Handel, Connected Home, Mobilität, Urbane Infrastruktur, Smart Grid sowie Telekommunikation und Data Solutions. Dafür arbeitet der Energie-Inkubator mit angehenden Gründern, jungen Start-ups und EnBW zusammen, um eigene wie auch fremde Geschäftsideen voranzutreiben.
Angebote in Planung
Etwa zwei Drittel (74,1%) der deutschen Start-ups befinden sich nach Angaben des Deutschen Start-up Monitors in einer frühen Innovationsphase. Rund 30 % dieser Gründerteams scheitern innerhalb von drei Jahren daran, dass entweder kein wirtschaftliches Geschäftsmodell gefunden werden konnte oder aber die finanziellen Mittel nicht ausreichen. Daher möchte Enpulse Kooperationsangebote machen – zwei davon sind das Gründerstipendium und die Innovation Challenge. Während sich das Gründerstipendium an junge Menschen mit Gründungsambition richtet, ist die Innovation Challenge ein Ideen-Wettbewerb für Hochschulabsolventen. „Je früher wir die Teams begleiten und unterstützen, desto größer ist ihre Chance auf Erfolg – was letztlich allen Beteiligten nützt. Dem Team selbst, uns als Partner, aber auch der Gesellschaft in Form neuer Produkte und neuer Arbeitsplätze“, betont Stein.
Ausbau von Start-up-Portfolio
Es ist geplant, bis 2030 das bestehende Portfolio von aktuell neun Start-ups zu erweitern und die Portfoliobewertung von derzeit mehr als 50 Mio. EUR auf mehrere hundert Mio. EUR ansteigen zu lassen. „Das ist ambitioniert, aber machbar. Im vergangenen Jahr haben unsere Teams Wachstumsraten von fast 70 Prozent erreicht. Mit der Enpulse haben wir jetzt außerdem die notwendige Flexibilität, um schnell weitere Geschäftsideen zu starten“, sagt Stein.