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Um die Chancen der Digitalisierung voranzutreiben und dabei auch gezielt frauengeführte E-Health-Start-ups zu unterstützen, hat die hannoverimpuls einen Inkubator ins Leben gerufen, der in drei Durchläufen 13 Teams gefördert hat. Die Hannover Wirtschaftsförderungsgesellschaft ermöglichte das Projekt mit Mittels des Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Projekts „Soziale Innovation“.
Eine Software, die Krankenhäusern hilft, Angehörige während der Rehabilitation zu informieren (RehaCheck), Hilfe für pflegende Angehörige über eine digitale Plattform in Verbindung mit persönlichen Care-Managern (KindCare) oder eine Plattform, die passgenau Informationen und Produkte für Menschen mit Histamin-Intoleranz anbietet (HistaFit) sind einige der unterstützten Start-ups, die im Inkubator heranreifen konnten. Von Mai 2020 bis September dieses Jahres wurden Female-Health-Angebote und Ideen weiterentwickelt. Dabei erhielt jedes Team ein sechsmonatiges Coaching mit Workshops und Mentoring und profitierte vom Investorennetzwerk der hannoverimpuls. Besonders war auch, dass sich die Förderung an die Lebenssituation der Gründerinnen angepasst hat, sodass nach der Intensivzeit jeweils eine dreimonatige Fade-out-Phase anknüpfte.
Ein Unternehmen bereits am Markt
Mit HistaFit hat bereits eins der Unternehmen, die im Inkubator weiterentwickelt wurden, den Markteintritt geschafft. „Schade, dass der Inkubator ausläuft. Für unsere Unternehmensentwicklung waren das Coaching und die Förderung elementar“, sagt etwa Ana Hansel, Geschäftsführerin von HistaFit. Zu zweit haben die Gründerinnen Ana Hansel und Melina Neumann am ersten Durchlauf des FHI 2020 teilgenommen, heute hat HistaFit vier angestellte Mitarbeitende und ist mit rund 20 Produkten am Markt. Das Portfolio reicht dabei von Online-Kursen und Coachings bis hin zu Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln für Menschen mit Histamin-Intoleranz. 2021 konnte das Health-Startup zwei Business Angels mit Investitionen im mittleren fünfstelligen Betrag an Bord holen und ist mit weiteren Investoren im Gespräch. Auch hannoverimpuls-Geschäftsführerin Doris Petersen freut sich über die Erfolge: „Der Inkubator war ein wichtiger Baustein unserer Wirtschaftsförderung, der Niedersachsen beim Thema weibliche Unternehmensgründungen bundesweit ganz nach vorn gebracht hat.“
Fortsetzung geplant
Die Förderung des Female Health Incubators ist ausgelaufen, hannoverimpuls möchte aber auch in Zukunft Health-Start-ups unterstützen. Dafür hat die Wirtschaftsförderung das neue Projekt „Future Health Incubator“ ins Leben gerufen, mit dem noch passgenauer gefördert werden soll. „Die Förderung von Female Startups bleibt weiter wichtig, doch wir erweitern den Fokus zu einem diverseren Blick auf Gesundheitsprojekte, damit werden wir dem gesellschaftlichen Bedarf mehr gerecht“, ergänzt Petersen. Ein wichtiges Learning, dass hannoverimpuls aus dem Vorgängerinkubator mitgenommen hat, ist eine längerfristige Begleitung im Prozess und die Vernetzung zum Gesundheitssystem. Das geplante Projekt mit einem achtmonatigen Programm ist aufgeteilt in Konzept- und Umsetzungsphase. Anschließend werden die Ideen und Konzepte in echten Testumfeldern optimiert, um möglichst schnell erfolgreiche Angebote am Markt zu realisieren.
Dazu beitragen soll auch die neu geschaffene Dachmarke Digital Health City Hannover (DHCH), die die Player der Gesundheitswirtschaft unter einem Dach vereint, hat der Standort dafür das perfekte Ökosystem.