Bildnachweis: (c) Invest Europe.
In den letzten fünf Jahren sind 13,5 Mrd. EUR Venture Capital in insgesamt 2.634 Start-ups geflossen. Das zeigt eine neue Studie des europäischen Private Equity- und Venture Capital-Verbands Invest Europe zu Investitionen und Beschäftigung im Life Science-Sektor veröffentlicht. Zusätzlich präsentiert der Bericht eine umfangreiche Sammlung von Fallstudien über Biotech-Start-ups, die im Kampf gegen Krebs und andere lebensbedrohliche Krankheiten neue Wege gehen.
Zehn Jahre über stete Steigerung
Die Investments machen fast 25 % aller Venture Capital-Investitionen aus, wie die Studie weiter zeigt. Die Venture Capital-Investitionen in europäische Biowissenschaften sind seit 2012 zehn Jahre in Folge gestiegen und haben sich bis 2021 auf 3,9 Mrd. EUR vervierfacht.
Alle mit privatem Beteiligungs- und Risikokapital finanzierten Biotech- und Gesundheitsunternehmen in Europa beschäftigten im Jahr 2020 fast 1,3 Mio. Menschen. Das Late-Stage-Venture Capital-Segment beschäftigte 56.867 Personen und war eines der am schnellsten wachsenden Segmente mit einem Beschäftigungszuwachs von 20 % zwischen 2019 und 2020.
Case Studies zeigen Tradition des hiesigen Biotech-Segments
Der Bericht hebt die lange Tradition Europas in der Biotechnologie-Innovation hervor, die es führenden Universitäten und Forschungsinstituten, einem starken Fokus auf Forschung und Entwicklung und weltweit führenden Talenten verdankt. Dazu gehört Ablynx, das belgische Start-up-Unternehmen, das Pionierarbeit bei der Behandlung mit Nanokörpern leistet und 2018 von Sanofi für über 3,9 Mrd. EUR übernommen wurde und über 450 Arbeitsplätze geschaffen hat. Auch mit dabei ist BioNTech, der die Entwicklung des ersten in Europa und den USA zugelassenen Impfstoffs COVID-19 geleitet hat und 2019 mit einer Bewertung von 3,1 Mrd. EUR an der Nasdaq notiert wurde. Das dänische Unternehmen Ascendis Pharma, das verbesserte, patentierbare Versionen bestehender Medikamente herstellt, hat dank seiner Venture Capital-Unterstützung in der Spätphase die Zahl der Mitarbeiter in nur drei Jahren fast verdreifacht. Und Sophia Genetics mit Hauptsitz in der Schweiz nutzt KI und maschinelles Lernen, um die Art und Weise zu revolutionieren, wie Ärzte Behandlungen für Patienten entwickeln. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen über 500 Mitarbeiter. Eric de Montgolfier, CEO von Invest Europe, sagt: „Die Pandemie hat die Aufmerksamkeit auf den europäischen Biowissenschaftssektor gelenkt. Doch trotz der jüngsten Aufmerksamkeit war dies schon immer ein Sektor mit einer reichen Geschichte bahnbrechender Neugründungen. Unsere jüngste Studie unterstreicht die Rolle, die Risikokapital seit langem bei der Unterstützung innovativer europäischer Biotech-Unternehmen und der Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze auf dem gesamten Kontinent spielt.“ Rainer Strohmenger, Managing Partner bei Wellington Partners, fügte hinzu: „Europäische Biotech-Start-ups entwickeln neue Behandlungsmethoden für Krebs, lebensverändernde medizinische Geräte und bahnbrechende Technologien. Risikokapital ist unerlässlich, um diesen Unternehmen zu helfen, ihre Produkte zu entwickeln und in ihren Bereichen weltweit führend zu werden. Die europäischen Biowissenschaften sind ein dynamischer Sektor, der das Leben von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verändert.“