Mit Werbespots schneller wachsen

Xplora: Media for Equity als Unterstützung

Smartwatches von Xplora
Smartwatches von Xplora

Bildnachweis: (c) Xplora.

Eine Smartwatch gehört im digitalen Zeitalter geradezu zum Standard – wie ein Smartphone und ein Laptop. Aber auch für Kinder? Ist das nicht etwas früh? „Nein!“, sagt das norwegische Start-up Xplora. Der Erfolg gibt dem Gründer recht. Möglich wurde dies unter anderem durch die Beteiligung des SevenAccelerator.

Die Idee hinter den Smartwatches von Xplora besteht darin, die Interessen von Kindern und Eltern beim Einstieg in die digitale Welt möglichst in Einklang zu bringen. Die Geräte wurden darauf ausgelegt, bei Kindern sehr gut anzukommen – aber zugleich wurde die Perspektive der Eltern mit beachtet. So animieren die Uhr und die dazugehörige Onlineplattform die Kleinen zu mehr Bewegung. Dadurch soll ein Weniger an Bildschirmzeit und ein Mehr an Aktivitäten erreicht werden. Mit der Aktivitätsplattform „Goplay“ soll die körperliche Aktivität durch eine Kombination mit Unterhaltung gesteigert werden. Zudem kann die Smartwatch von Xplora durch eine integrierte SIM-Karte telefonieren – Kinder sind auf diese Weise gut erreichbar oder können sich schnell und unkompliziert bei ihren Eltern oder Verwandten melden. Schöner Nebeneffekt für die Eltern: Durch das GPS-Signal der Uhr sind sie immer gut informiert, wo sich die kleinen Racker gerade herumtreiben.

2016 in Norwegen gegründet

Maximilian Jochim | SevenVentures
Maximilian Jochim | SevenVentures

Das Unternehmen wurde 2016 in Norwegen gegründet; mittlerweile ist die sechste Generation der Xplora-Smartwatch auf dem Markt. Beim Eintritt in den deutschen Markt arbeitete Xplora mit der SevenVentures GmbH aus München zusammen. „Wir haben das Unternehmen durch unser internationales Scouting kennengelernt. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Marken, die sich für einen Massenmarkt eignen. Durch die Reichweite unserer verschiedenen Medienkanäle können wir schnell für eine hohe Bekanntheit sorgen“, erklärt Maximilian Jochim, Geschäftsführer bei, der dort unter anderem für die frühphasigen Start-ups des SevenAccelerator Programms zuständig ist. 

Werbespot gegen Eigenkapital

Der Investmentarm der ProSiebenSat.1-Gruppe arbeitet bei der Unterstützung junger Unternehmen auch mit dem Modell „Media for Equity“. Im Klartext heißt das: Werbespot gegen Eigenkapital. Für beide Seiten kann diese Kooperation vielerlei Vorteile bieten. Ein reichweitenstarker TV-Sender mit begleitenden Onlineaktivitäten kann in kürzester Zeit für hohe Bekanntheit sorgen und damit den Vertrieb schnell auf Tempo bringen. Für das Medienunternehmen bietet sich die Gelegenheit zu einem Einstieg in junge erfolgversprechende B2C-Unternehmen – im Prinzip ganz ohne Cash. „Mit unserem Modell können die Start-ups über Werbebudgets in bedeutender Höhe verfügen – was sonst nicht ohne Weiteres möglich wäre“, so Jochim weiter. Bei der Platzierung der Werbespots hilft die interne Mediaagentur, die Wünsche der Start-ups werden dabei berücksichtigt. SevenVentures bietet dabei zwei Versionen des Modells Media for Equity an. Entweder gibt das Start-up unmittelbar Anteile ab und im Anschluss werden in der entsprechenden Größenordnung Spots ausgestrahlt oder nach dem sogenannten Accelerator-Modell, einem Wanderdarlehen, bei welchem SevenVentures über eine bestimmte Zeit in Vorleistung mit den Werbemaßnahmen geht und zu einem definierten Zeitpunkt die Medialeistung später in Eigenkapital wandelt. „Das Accelerator-Modell ist äußerst start-up-freundlich, da der in der Zukunft liegende Unternehmenswert für die Anteilsübertragung zugrunde gelegt wird“, erklärt Jochim. Daneben arbeitet SevenVentures auch mit dem Modell „Media for Revenue“, also Werbeleistungen gegen Umsatzbeteiligung.

Auf Wachstumskurs: vier Deals mit Xplora

Seit der Gründung im Jahr 2011 hat SevenVentures zahlreiche junge Unternehmen erfolgreich begleitet, das Portfolio umfasst derzeit rund 45 Beteiligungen. Klangvolle Namen wie flaconi, Zalando oder About You sind über das Modell des ProSiebenSat.1-Investmentarms groß geworden. SevenVentures verfolgt dabei aber nicht ausschließlich das Ziel, dass der Digitalkonzern ein späterer Exit-Partner ist. Bei Xplora laufen die Geschäfte indes blendend. Inzwischen wurde 1 Mio. Smartwatches verkauft, der Umsatz hat sich seit 2019 mehr als verfünffacht und das Geschäftsjahr 2021 schließt mit einer ordentlichen schwarzen Zahl. Für 2022 ist ein weiteres Wachstum prognostiziert und inzwischen erfolgte auch eine Expansion in die USA. Über zwei Media for Equity-Deals (2019 und 2020) sowie zwei weitere Umsatzbeteiligungen (2021 und 2022) hat der SevenAccelerator die Erfolgsgeschichte des norwegischen Players maßgeblich mitgeschrieben.

Zum Unternehmen:
Branche: Smartwatch
Gründungsjahr: 2016
Firmensitz: Oslo, Norwegen
Umsatz: 32,5 Mio. EUR (2021)
Investoren: unter anderem SevenVentures, Harmonium Invest AS, MP Pensjon PK
Internet: https://myxplora.de/

Zum Investor:
Kapital pro Investment: SevenAccelerator: 250.000 bis 750.000 EUR, SevenVentures: 2,5 Mio. EUR bis 30 Mio. EUR, SevenGrowth: Bis 50 Mio. EUR
Kontakt für Start-ups: [email protected]