Bildnachweis: MUNDITECH.
Die 2015 gegründete Munditia Technologies GmbH aus Gießen (Hessen) produziert und vermarktet innovative, marken- und patentgeschützte, Hygienebeschichtungen zur Herstellung permanent antimikrobiell selbstdesinfizierender Oberflächen und befindet sich auf Expansionskurs.
VC Magazin: Welche Technologie steht hinter MUNDITECH?
Fritsch: Munditech stellt als einziges Unternehmen weltweit eine auf einem physikalischen Effekt basierende Technologie bereit, die hoch effektiv Viren und Bakterien eliminiert, aber auch Schimmelpilz- und Algenbildung permanent und ohne Einsatz von Schadstoffen und Bioziden vorbeugt. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Verschärfung der Europäischen Biozidverordnung im Januar 2025 darf davon ausgegangen werden, dass eine ganze Reihe der bisher eingesetzten Biozid-haltigen Produkte vom Markt verschwinden werden.
VC Magazin: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?
Fritsch: Da die MUNDITECH Technologie in verschiedensten Anwendungsbereichen und Industrien sinnvoll und ohne großen Aufwand eingesetzt werden kann, beruht unser B2B-Geschäftsmodell insbesondere auf der Substitution Biozid-haltiger Einsatzstoffe, die zur antimikrobiellen Ausrüstung genutzt werden. Je nach Umfang und Bedarf werden entweder Lieferverträge oder aber auch Lizenzgeschäfte mit den Industriekunden vereinbart.
VC Magazin: Wer zählt zu Ihren Kunden?
Fritsch: In der Regel Industrieunternehmen, die das Interesse verfolgen, Schadstoffe aus Ihren Unternehmen zu verbannen und zunehmend das Thema der Nachhaltigkeit verfolgen. Wir sehen, dass Nachhaltigkeit immer mehr zum Erfolgsfaktor und ein wichtiges Kriterium der gesellschaftlichen Akzeptanz wird.
VC Magazin: Welche Referenzkunden haben Sie bisher gewinnen können?
Fritsch: Wir befinden uns mit verschiedenen namhaften Industrieunternehmen – unter Geheimhaltungsvereinbarungen – in Produktintegrationsprozessen. Als Beispiel können wir die Adolf Würth GmbH & Co. KG nennen. Würth hat Ende 2022 ein Produkt von MUNDITECH in sein Sortiment mit aufgenommen.
VC Magazin: Wie haben Sie Ihr Unternehmen bislang finanziert?
Fritsch: Der Gründer, Dr. Klaus Schepers hat zusammen mit zwei weiteren Gründungs-gesellschaften, u.a. der Merck KGaA, das Startkapital gestellt. Im weiteren Verlauf haben wir Kapital von Business Angels erhalten und 2022 erfolgreich ein Crowdfunding über Nachrangdarlehen platziert.
VC Magazin: Welche Investoren haben Sie für die Finanzierung des künftigen Wachstums auf dem Radar?
Fritsch: Wir würden es begrüßen, einen strategischen Investor über die aktuelle Kapitalrunde gewinnen zu können. Aber selbstverständlich nehmen wir auch gerne weitere Finanzinvestoren als Gesellschafter auf.
VC Magazin: Gibt es einen aktuellen Anlass für die Finanzierungsrunde?
Fritsch: MUNDITECH befindet sich am Anfang der Expansionsphase. In dem Stadium werden Industrieunternehmen auf die Technologie hin angesprochen, industrielle Technologieintegration betrieben und die auf die Industrieunternehmen zugeschnittenen Produktformulierungen nach Bestätigung der Wirksamkeit durch namhafte Prüflabore verabschiedet. Aber auch Weiterentwicklungen und die Absicherung des Know-hows gehören dazu, was insgesamt einen entsprechenden Finanzmittelaufwand begründet.
VC Magazin: Wofür benötigen Sie frisches Kapital?
Fritsch: Da die Anwendungsfelder der MUNDITECH Technologie so vielfältig sind, wird zusätzlich zu unserem vorgehaltenen „Baukasten“ an Formulierungsbausteinen, je nach Anforderungsprofil, weiterer Entwicklungs- und Anpassungsbedarf erforderlich, der in der Regel auch die Einbindung von z.B. Laboren. nach sich zieht. All das in Verbindung mit der patentrechtlichen Absicherung der Weiterentwicklungen und der Integration weiterer Mitarbeiter sind Grundlagen für die aktuelle Kapitalrunde in der Expansionsphase.
VC Magazin: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in drei und in fünf Jahren?
Fritsch: Ein erheblicher Teil aufwendiger Vorarbeiten konnte bereits bis heute absolviert werden. In der Expansionsphase werden die Industrieprojekte nach Abschluss und jeweiliger Markteinführung die Umsätze generieren, die MUNDITECH schnell zum Break-Even bringen werden. Gemäß unserer Planung liegt dieser Punkt im Jahr 2024. Bis in fünf Jahren sollte MUNDITECH einen Umsatz im achtstelligen Bereich abbilden können.
VC Magazin: Vielen Dank für das Interview.
Zum Interviewpartner:
Andreas Fritsch ist CFO der Munditia Technologies GmbH. Fritsch besitzt 26 Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung /-finanzierung, der Start-Up-Beratung und der strategischen Begleitung junger Unternehmen. Dazu kommen 16 Jahre Berufserfahrung im Patentbereich.