Bildnachweis: Abacus alpha, Jumag Dampferzeuger.
Heiße Luft als Geschäftsmodell ist bei der Jumag Dampferzeuger GmbH ein Erfolgsmodell: Seit 40 Jahren entwickelt und produziert das Unternehmen mit wachsendem Erfolg komplexe High-End-Geräte zur Dampferzeugung. Mit an Bord als Kapitalgeber: Mittelstandsinvestor Abacus alpha.
Mit Wasserdampf arbeiten im industriellen und gewerblichen Umfeld unter anderem Brauereien, Lebensmittelindustrie, Textilindustrie, Krankenhäuser, Pharmaindustrie oder Labortechnik. Besonders wichtig sind bei den Geräten eine hohe Energieeffizienz und Zuverlässigkeit. Begonnen hat der Aufstieg von Jumag im Jahr 1961. Theo Jungel gründete ein Installations- und Servicecenter für dampftechnische Produkte. In den Jahren bis 1980 wurden mehrere Hundert Dampfanlagen unterschiedlicher Hersteller in Deutschland sowie im benachbarten Ausland installiert und betreut. Die Weichen für die heutige Jumag wurden 1978 gestellt: „Die Initialzündung kam aus dem familiären Umfeld, denn Theo Jungel hat für seine Ehefrau, Inhaberin einiger Textilreinigungsbetriebe, einen Dampferzeuger entwickelt, der die Vorteile eines Großraumwasserkessels mit denen eines Schnelldampferzeugers vereint“, berichtet Andreas Kohl, Geschäftsführer der Jumag Dampferzeuger GmbH, von den Anfängen.
„Er hat kein Vorbild – Er ist eines!“
Ein neuer Gerätetyp war damit geboren, und bereits zwei Jahre später wurden unter dem Namen „Juma“ (Jungel Mannheim) die ersten Dampferzeuger an Kunden verkauft. Das Motto damals lautete: „Der Jumag Dampferzeuger hat kein Vorbild, er ist eines!“ Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte sich das Unternehmen komplett auf die selbstentwickelten Geräte und baute im Laufe der Zeit Produktion und Vertrieb auf. 1990 erfolgte die erste Eintragung im Handelsregister. „Wir sind uns selbst nicht ganz schlüssig, welches Jahr wir als Gründungsjahr angeben sollen: 1961, 1978, 1980 oder 1990“, sagt Kohl augenzwinkernd.
Leistungsfähigkeit verzehntfacht
„Wir stellen den Status quo permanent infrage – denn wir sind Ingenieure. Wir sind neugierig und ehrgeizig“, heißt es auf der Website des Unternehmens. Im Laufe der Jahre nach dem Start der eigenen Serie von Dampferzeugern wurde die Technologie stetig weiterentwickelt, und es kamen neue Geräte zum Programm hinzu. Hatten die Maschinen anfangs eine Kapazität von 130 Kilogramm Dampf pro Stunde, so schaffen moderne Hochleistungsgeräte das Zehnfache. Vor zehn Jahren begann Jumag mit der Konstruktion und dem Verkauf von Elektrodampferzeugern. Zu den Zeiten von billiger Energie aus fossilen Brennstoffen war es eine mutige Entscheidung – heute zahlt sie sich aus, denn mit Strom aus erneuerbaren Energien sind die Dampferzeuger für die Zukunft aufgestellt.
Abacus alpha unterstützt bei Nachfolgeregelung
Im Laufe der Unternehmensgeschichte hat Jumag zweimal den Besitzer gewechselt. 2019 kam dann der Mittelstandsinvestor Abacus alpha als Mehrheitsgesellschafter im Zuge einer Nachfolgeregelung an Bord. „Jumag wurde uns ganz klassisch über einen renommierten M&A-Berater vorgestellt. Wir hatten das Unternehmen vorher noch nicht auf dem Radar – im Nachhinein kaum nachzuvollziehen“, erinnert sich Frank Hüther, Geschäftsführer der Abacus alpha GmbH. Das Interesse war sofort geweckt, und schließlich wurde eine Zusammenarbeit vereinbart. „Das Managementteam hat uns überzeugt, auch die offene und partnerschaftliche Unternehmenskultur“, fährt Hüther fort. Wichtig für den Erfolg seien auch die kompromisslose Qualitätsorientierung und Premiumstrategie sowie die Produktpolitik mit einem kontinuierlichen Streben nach Verbesserung und Innovation. Das Jumag-Management sah damals im Einstieg eines Investors die Chance für ein nachhaltiges weiteres Wachstum und die Fortsetzung des hohen Tempos bei den Innovationen.
„Nachfrage hat Jumag fast überrollt“
Die frühzeitige Entwicklung eines strombetriebenen Dampferzeugers hat sich ausgezahlt: „Vorgestellt wurde das Gerät erstmals auf der Weltleitmesse für die Ausrüster der Lebensmittelindustrie, der Anuga FoodTec in Köln. Die Nachfrage hat Jumag fast überrollt, und bis heute ist die Auftragspipeline prall gefüllt“, sagt Hüther. Es sei davon auszugehen, dass elektrisch beheizbare Dampferzeuger die fossil befeuerten Geräte immer weiter verdrängen. Einziges Hemmnis für das weitere Wachstum seien aktuell lediglich die krisenbedingten Störungen in den weltweiten Lieferketten.
Ausblick
Inzwischen besteht das Team bei Jumag aus 75 Mitarbeitenden. Der Umsatz ist auf 16 Mio. EUR angewachsen – für das laufende Jahr werden sogar 20 Mio. EUR angestrebt. Aktuell entwickelt das Unternehmen einen Niederdruck-Dampferzeuger, der mittels einer Wärmepumpe betrieben wird. Weiterhin soll die Leistungsfähigkeit der Elektrodampferzeuger auf 1,3 Tonnen Dampf pro Stunde verbessert werden. „Jumag wird in den kommenden Jahren – im Wesentlichen aus eigener Kraft – kontinuierlich wachsen und auch das Produktprogramm ausbauen. Zudem wird das Geschäft deutlich internationaler aufgestellt werden“, kündigt Kohl an. Bei all diesen Entwicklungen gelte es aber, dass trotz allen Wachstums der gute Teamgeist im Unternehmen beibehalten wird. Der Weg von Jumag in die weitere Zukunft soll von allen gemeinsam beschritten werden – das war und ist die Basis für den Erfolg.