Bildnachweis: Quantagonia.
Das auf Software für Quantencomputer spezialisierte Frankfurter Start-up Quantagonia hat sein Seed-Fundraising erfolgreich abgeschlossen und die Gesamtfinanzierung auf 4,3 Mio. Euro erhöht.
Immer mehr Unternehmen sehen sich in ihrer Prozesssteuerung mit größeren Entscheidungsmodellen und höheren Anforderungen konfrontiert. Bei Optimierungsalgorithmen, Simulationsverfahren und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) stoßen klassische Computer mit ihren bestehenden Architekturen an ihre Grenzen.
Quantencomputing ist eine aufstrebende Technologie, die in naher Zukunft diese Probleme um ein Vielfaches schneller oder gar erstmalig lösen kann. Die derzeitige Herausforderung besteht jedoch darin, dass bestehende Programm-Codes und Anwendungen nicht auf den neuen Quantencomputern laufen und die Algorithmen und Programme neu formuliert werden müssen.
Das 2021 von Dirk Zechiel, Prof. Dr. Sabina Jeschke, Prof. Dr. Sebastian Pokutta und Philipp Hannemann gegründete Start-up Quantagonia mit Hauptsitz in Frankfurt/Main bietet eine B2B-SaaS-„Hybrid Quantum Platform“ an, die die Vorteile des klassischen Computings mit dem des Quantencomputings vereint.
Quantagonia will das Computing und ihre Anwendungen revolutionieren: Auf ihrer Platform wird bestehender Programmcode sowohl auf den klassischen als auch auf Quantum Rechnerarchitekturen ausführbar. Damit kommen innovative und insbesondere KI-basierte Lösungsansätze zum Einsatz. „Es ist von großer Bedeutung für den Standort Deutschland und Europa, jetzt aktiv zu handeln und „quantum ready“ zu sein. Es sollte uns nicht erneut passieren, Durchbrüche zu versäumen und damit Innovationen wie die Einführung der Künstlichen Intelligenz zu verpassen. Unternehmen müssen jetzt handeln, um von den Vorteilen, die Quantum Computing in der Zukunft bringen, zu profitieren“, so Dirk Zechiel, CEO und Mitgründer von Quantagonia.
Nach der Pre-Seed Runde im Dezember 2021, in der bereits der FTTF (Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds), der finnische Deep-Tech VC Voima Ventures, als auch ein deutsches Family Office beteiligt waren, erhöht Quantagonia mit Hinzunahme des europäischen Deep Tech VCs Tensor Ventures, der Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen und einer Folgeinvestition der Bestandsinvestoren das Investitionsvolumen auf insgesamt 4,3 Millionen Euro.
„In Deutschland ist der Transfer von der Grundlagenforschung in die Industrie grundsätzlich noch zu umständlich. Quantagonia ist eines der wenigen europäischen Start-ups, die dies mit der Expertise aus Forschung und erfolgreichem Unternehmensaufbau ermöglicht und damit unseren Wirtschafts- und Technologiestandort stärkt,“ so Martin Drdúl von dem neuen Lead-Investor Tensor Ventures.
Die Vorteile der Platform sollen nun einem breiten Marktumfeld zugänglich gemacht werden. Das eingeworbene Kapital setzt Quantagonia für die Weiterentwicklung des Produkts und den Ausbau des Vertriebs ein.
Dieser Artikel erschien zuerst auf unserer Schwesterpublikation Starting-up.