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Die XR-Branche galt lange Zeit als etwas eingeschlafen. Das könnte damit zu tun haben, dass besonders die Spielebranche die Themen AR und VR für sich beansprucht hat. Wer erinnert sich beispielsweise nicht an Pokémon GO? Doch Start-ups in diesem Bereich sind bisher den Beweis schuldig geblieben, welchen Mehrwert sie stiften können. Damit die XR-Branche eine Zukunft hat und sich mehr Start-ups in diesem Umfeld betätigen, müssen clevere Ideen her.
Was ist mit XR möglich?
Bevor man sich mit den Möglichkeiten von XR befasst, sollte zunächst einmal geklärt
werden, was man darunter verstehen kann. Unter dem Sammelbegriff XR werden nämlich
verschiedene Technologien verstanden:
- AR (Augmented Reality) stellt eine Erweiterung der realen Welt dar und reichert
diese um spezielle Funktionen an. - VR (Virtual Reality) bezeichnet hingegen eine komplett virtuelle Umgebung, die durch ein entsprechendes Endgerät zugänglichgemacht wird.
- MR (Mixed Reality) bezeichnet alle Anwendungsformen, die zwischen AR und VR liegen und sich nicht klar abgrenzen lassen.
Wenn man zum Beispiel bei einem Shooter-Game oder beim Casino spielen online eine
Computer-Brille aufsetzt, um sich mitten in das Spiel hineinzuversetzen, kann man von VR
sprechen. Projiziert die Brille aber das Spielgeschehen in eine echte Umgebung, ist es eher
AR oder MR. Ehrgeizige Start-ups haben aber bewiesen, dass das Potential für XR nicht nur im
Entertainment-Sektor liegt. Innenausstatter schicken ihre Kunden schon virtuell vorab in ihr
neu geplantes Wohnzimmer und Mitarbeiter können im fiktiven Umfeld geschult werden. Allerdings haben diese Start-ups immer damit zu kämpfen, dass die technischen Möglichkeiten an verfügbare Endgeräte gekoppelt sind, die teilweise bisher zu limitiert waren, um komplexe Anwendungen zu ermöglichen. Das könnte sich jetzt ändern.
Externe Faktoren verbessern die Zukunftsaussichten der XR-Branche
Die XR-Branche könnte massiv davon profitieren, dass Apple mit der Ankündigung der Vision
Pro ein klares Statement für die Zukunft ausgesprochen hat. Es scheint, als habe das
kalifornische Unternehmen großes Interesse daran, die XR-Szene neu zu beleben. In speziell hierfür eingerichteten Developer Labs, die allerdings aktuell noch nicht so stark frequentiert werden, lädt Apple Entwickler dazu ein, Anwendungen für die Vision Pro zu programmieren. Wenn man bedenkt, welche Goldgrube sich für App-Entwickler mit dem Release des iPhones aufgetan hat, kann man davon ausgehen, dass das Interesse schon bald ansteigen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass in jüngster Zeit ein Ruck durch die Branche geht. Auch die Metaversum-Pläne von Mark Zuckerberg galten in der XR-Szene als neuer Impuls, um Start-ups einen Nährboden zur Weiterentwicklung zu bieten. Allerdings hat sich hier die Stimmung etwas abgekühlt, was sich mit dem neuen Vorstoß von Apple aber schnell wieder ändern könnte.
Fazit: Die Zukunft für XR-Start-ups bleibt ungewiss
Die große Goldgräber-Stimmung scheint in der XR-Szene bisher noch auszubleiben. Man will
vielleicht erstmal abwarten, wie sich der Hype rund um die Vision Pro weiterentwickelt. Ob
die Investoren frisches Venture Capital für Start-ups aus dieser Branche bereitstellen, dürfte
auch stark damit zusammenhängen, welche Konzepte die neuen Unternehmen vorlegen
werden, die gerade erst im Entstehungsprozess befindlich sein dürften. Für Investoren, die an die Zukunft der XR-Branche glauben, stehen als börsennotierte Investitionsmöglichkeiten noch nicht viele Optionen zur Verfügung. Hier könnte ein Kauf von Apple- oder Meta-Aktien vermutlich sinnvoll sein. Auch ein Investment in Zulieferer der XR-Branche, wie z.B. Nvidia, könnten in diesem Zusammenhang erfolgversprechend sein.