Bildnachweis: (c) Rocket Factory Augsburg.
Die Rocket Factory Augsburg AG (RFA) – ein Startup aus dem Bereich der Raketentechnik – hat eine Investition von 30 Mio. EUR von der Investmentgesellschaft KKR erhalten. Daneben steigt der Finanzinvestor als Großaktionär beim Bremer Raumfahrtkonzern OHB, der Muttergesellschaft von RFA, ein. Die Investition in RFA wird nach Angaben des bayerischen Unternehmens den bevorstehenden Test der integrierten ersten Stufe von RFA erleichtern. Zudem soll die Startrampe des Unternehmens im schottischen Raumfahrtzentrum SaxaVord fertiggestellt werden, um schließlich die Mikrorakete RFA One auf die Startrampe zu bringen. Der erste Flug sei für das zweite Quartal 2024 geplant. Mit seiner Investition in Höhe von 30 Millionen Euro in Form einer Wandelanleihe wird KKR neben dem bestehenden strategischen Investor OHB zu einem der führenden Investoren des jungen Unternehmens.
Weiteres Wachstum erwartet
Stefan Tweraser, CEO von RFA, erklärt zu dem Investment: „Unser Ziel ist es, einen kostengünstigen Zugang zum Weltraum und datengenerierende Geschäftsmodelle im Weltraum zu ermöglichen, um unseren Planeten zu überwachen, zu verbinden und zu schützen. Diese neue Finanzierung spiegelt das Vertrauen in RFA wider und bestätigt unseren kosteneffizienten Ansatz und unsere technischen Leistungen. Die Partnerschaft mit KKR als langfristigem Investor macht uns stolz – ihre finanziellen Ressourcen, ihr globales Netzwerk und ihre industrielle Expertise werden unsere Mission beschleunigen und RFA auf dem Weg zu unserem ersten Start im nächsten Jahr und darüber hinaus unterstützen.“ Die neue Finanzierung werte das Unternehmen als einen Vertrauensbeweis für RFA, dass die weltweite Nachfrage nach Zugang zum Weltraum weiter steigt. Die Investition von KKR folgt auf den erfolgreichen Abschluss des Heißtests der Oberstufe im Mai 2023, dem laut RAF ersten seiner Art in Europa. Christian Ollig, Partner und Leiter der DACH-Region bei KKR kommentiert das Investment in das Ausburger Startup: „KKR freut sich, RFA in seinen Bemühungen zu unterstützen, den Zugang zum Weltraum zu revolutionieren, der für neue Technologien, die unsere Zukunft prägen werden, entscheidend ist.“
KKR investiert auch in Muttergesellschaft OHB
In einem weiteren Schritt haben KKR und die RFA-Muttergesellschaft angekündigt, dass die Investmentfirma den bisherigen Aktionären ein Übernahmeangebot machen will. Es sollen alle Anteile übernommen werden, die nicht im Besitz der Gründerfamilie sind. Das Angebot belaufe sich auf 44 EUR pro Aktie. Außerdem sei eine Kapitalerhöhung für etwa 77 Millionen Euro geplant – was rund 10 Prozent entspricht. Nach rund 22 Jahren soll OHB vorerst von der Börse genommen werden. Die aktuelle Marktbewertung von OHB auf der Basis des aktuellen Übernahmeangebotes beläuft sich dann auf rund 768 Mio. EUR.