Bildnachweis: Techwoodhomes.
Durch die Kombination von nachhaltigem Bauen und fortschrittlicher Smart-Home-Technologie entstehen neue Wohnkonzepte. Techwoodhomes verbindet traditionelle Holzbautechniken mit neuesten smarten Technologien, um nicht nur einfach Räume, sondern effiziente und umweltfreundliche Lebensräume zu schaffen. Dieses einzigartige Konzept ist auf die Bedürfnisse einer sich verändernden Gesellschaft abgestimmt, so Gründer & CEO Michael Rohrmair.
VC Magazin: Was hat Sie dazu inspiriert, Techwoodhomes zu gründen, und wie sind Sie auf die Idee gekommen, Holzhäuser mit Smart-Technologien zu kombinieren? Welchen Marktbedarf gibt es aus Ihrer Sicht?
Rohrmair: Die Inspiration für die Gründung von Techwoodhomes entstand während meines eigenen Hausbaus. Ich habe festgestellt, dass jeder Schritt und jede Komponente erhebliche Zeit- und Investitionen erfordert. „Da muss es doch eine einfachere und effizientere Lösung dafür geben“, dachte ich mir damals. Trotz wachsender Homeoffice-Zahlen und Stadtflucht junger Familien, stagnieren die Innovationen im Bereich von Einfamilienhäusern. Dies alles hat dazu geführt, dass ich meine Ideen und Visionen in einem 50-seitigen Konzept zu Papier gebracht habe. So entstand Techwoodhomes. Von Anfang an ging es mir nicht darum, einfache Häuser zu bauen, sondern vielmehr darum, zeitgemäße Wohnkonzepte zu schaffen, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen und das Haus für alle Lebenssituationen zu digitalisieren. Der Marktbedarf an Smart Homes ist riesig. In diesem Bereich wird eine Penetrationsrate von rund 90 % bis 2028 vorausgesagt. Dabei ist es den Kunden wichtig, dass ein Smart Home sie in den Bereichen Komfort und Energieeffizienz unterstützt – beides machen wir mit unseren Techwoodhomes schon heute.
VC Magazin: Welche technologischen Innovationen hat Techwoodhomes in Bezug auf den Bau von Holzhäusern und Smart Homes eingeführt? Wie unterscheidet sich Ihr Ansatz von traditionellen Bauprozessen?
Rohrmair: Tatsächlich haben wir eine Reihe von Innovationen sowohl für den Bau als auch das Leben im Smart Home eingeführt. Beispielsweise im Bau setzen wir auf einen mikromodularen Ansatz. Das bedeutet konkret, dass wir verschiedene Module, die so klein wie möglich sind, über all unsere Häuser hinweg verwenden und produzieren. Das ermöglicht nicht nur eine immense Flexibilität bei der Vorproduktion sondern auch den Einsatz unserer Techwoodhomes KI. Diese kann dann nämlich anhand eingegebener Wunschparameter wie beispielsweise Wohnnutzfläche, Anzahl der Zimmer etc. auf Basis unserer Module einen individuellen Grundriss erstellen und hinsichtlich Hardwareeinbau, Beleuchtungskonzept etc. optimieren. Gleichzeitig werden alle Ausführungspläne erstellt und die Materiallisten automatisiert an die Produktion übergeben. Auch in puncto Vertrieb gehen wir neue Wege. Alle Grundrisse werden in einen digitalen Zwilling abgeleitet, sodass unsere Kunden ihr individuelles Modulhaus virtuell besichtigen und die Ausstattung konfigurieren können. Grundsätzlich konzipieren wir die Häuser rund um smarte Technik und bauen diese nicht nachträglich ein – ein revolutionärer Ansatz. Das bedeutet, dass wir von Beginn an sämtliche Sensoren, Kameras, Verkabelungen in den Grundrissen und der Architektur verarbeiten. Anschaulich ausgedrückt: Unsere Grundrisse sind auf die Platzierung verschiedener Sensoren hin optimiert, sodass wir von vornherein alle Flächen komplett abdecken können.
VC Magazin: Inwiefern unterscheidet sich Techwoodhomes von anderen Unternehmen in diesem Segment, insbesondere im Hinblick auf Ihren Wettbewerbsvorteil?
Rohrmair: Die meisten Mitbewerber legen ihren Fokus auf den Hausbau und entwickeln von dort aus im Anschluss weiter. Unser Wettbewerbsvorteil liegt in der Idee der holistischen Integration. Wir haben von Beginn an rund um Hard- und Software konzipiert und entwickelt, dabei jeden Grundriss daran orientiert und Designelemente um die Hardware herum geschaffen. Wir bieten nicht nur nachhaltige Häuser, sondern ein gesamtheitliches Konzept, angefangen bei der Bodenplatte über die Böden, die voll ausgestatteten Badezimmer, die Photovoltaikanlage, den Batteriespeicher, die komplette Außen- und Innenbeleuchtung, und vieles mehr. Damit haben wir eine neue Ausstattungskategorie geschaffen: Belagsfertig – Schlüsselfertig – Techwoodhomes. Unser Ansatz unterscheidet sich deutlich von den isolierten Lösungen, die auf dem Markt zu finden sind.
VC Magazin: Welche Pläne haben Sie für die Expansion von Techwoodhomes, sowohl geografisch als auch in Bezug auf neue Produkte oder Dienstleistungen?
Rohrmair: Unser Expansionsplan umfasst zunächst die geografische Ausdehnung, beginnend mit der Erschließung neuer Märkte in der DACH-Region. Aktuell beschäftigen wir uns auch mit dem Start der Ausrollung in Polen, da dort das Interesse an unserem Konzept sehr groß ist. Parallel dazu evaluieren wir fortlaufend neue Produkte und Dienstleistungen, um unser Angebot zu erweitern. Die Vision ist es, Techwoodhomes als führenden Anbieter von nachhaltigen, intelligenten Wohnlösungen zu etablieren. Unsere App-basierte Service Plattform wird das zentrale Steuerungselement für Techwoodhomes sein. Sie ermöglicht auch die Vernetzung der einzelnen Techwoodhomes untereinander, um beispielsweise überschüssige Energie zu teilen. Die digitale Infrastruktur innerhalb dieser Häuser wird eine komplett neue Art des Lebens in Einfamilienhäusern sein.
VC Magazin: Die Immobilienwirtschaft steht aktuell vor großen Herausforderungen. Auch eine mangelnde Investitionsbereitschaft sowie eine zu erkennende Konsolidierung des Marktes führen zu einem aktuell rauen Umfeld für PropTechs und Start-ups allgemein. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?
Rohrmair: Die Lage ist sicherlich so hart, wie schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Das führt natürlich zur Zurückhaltung. Aktuell befinden wir uns in einer Series A, spüren neben großem Interesse aber auch die Auswirkungen des aktuellen Marktumfelds. Auf Kundenseite stehen wir einem veränderten Zinsumfeld im privaten Sektor gegenüber. Ganz grundsätzlich sind die Menschen aktuell eher vorsichtiger. All das können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht beeinflussen und ich bin mir sicher, dass sich die Situation in den kommenden Monaten entspannen wird. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns ausschließlich damit, wie wir noch besser, effizienter und innovativer werden können. Der Markt ganz grundsätzlich ist nach wie vor groß genug und wird zukünftig – gerade für jüngere Generationen – wieder an Attraktivität gewinnen. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, ein innovatives Angebot zu machen – und das tun wir zweifellos.
Über den Interviewpartner:
Michael Rohrmair ist Gründer und CEO der Techwoodhomes.