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Mit 14 Mio. EUR hat die IBB Ventures im vergangenen Jahr 44 Berliner Start-ups finanziell unter die Arme gegriffen. Die Investments zogen zudem privates Kapital an, sodass insgesamt 74 Mio. EUR in Finanzierungsrunden flossen. Elf Unternehmen erhielten erstmals ein Investment durch die IBB Ventures.
Im Rahmen der Pressekonferenz zeigten sich die beiden IBB Ventures-Geschäftsführer Marco Zeller und Roger Bendisch sowie IBB-Vorstandsvorsitzender Dr. Hinrich Holm beim Blick aufs Portfolio zuversichtlich: Die IBB Ventures war in diesem Jahr erneut aktivster Investor in der Hauptstadt und trotz geopolitischer Herausforderungen sieht die IBB Ventures die Entwicklung des mittlerweile 92 Start-ups umfassenden Portfolios positiv. Die Umsätze sind im Jahr 2023 insgesamt um 23% auf 837 Mio. EUR gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit insgesamt 3729 nahezu konstant. Die IBB Ventures investiert aus ihren drei Fonds für Tech, Kreativthemen und Impact, die jeweils noch eine Laufzeit bis 2029 aufweisen und allesamt eine positive Rendite vorzeigen. Neben 30 Mio. EUR aus dem Impact VC Fonds werden 40 Mio. EUR aus dem VC Fonds Kreativwirtschaft und 50 Mio. EUR aus dem VC Fonds Technologie investiert. Seit dem Start der 2. Fondsgeneration im Jahr 2004 werden die VC-Fonds mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Holm blickte positiv auf die bisher 27 Jahre IBB Ventures: „Wir gehören deutschlandweit zu den Top-3-Venture Capital Fonds und haben in der gesamten Zeit in mehr als 270 Start-ups investiert. Über 270 Berliner Start-ups erhielten seit 1997 über 1,8 Milliarden EUR an Eigenkapital, wovon 290 Mio. EUR durch IBB Ventures als Lead‑, Co-Lead oder Co-Investor investiert wurden.“ Den Verdienst rechnete er den beiden Gesccäftsführern Zeller und Bendisch hoch an. In diesem Jahr steht bei der IBB Ventures zudem die Nachfolge an: Zum 1. Juli werden Katrin Robeck und Markus Lehmann in die Geschäftsführung berufen. Zeller scheidet zum 31. August 2024 aus der Geschäftsführung aus, Bendisch zum 31. Mai 2025.
Schwierigem Umfeld trotzen
Im letzten Jahr investierte die IBB Ventures in elf neue Jungunternehmen und leistete 33 Folgefinanzierungen. „Wir sind ein starker Partner und suchen Co-Investoren, die auch ein schwieriges Umfeld aushalten können. Das ist einer unserer Erfolgsfaktoren“, betont Bendisch. Die IBB Ventures hat 2023 wie auch in den Vorjahren etwa 400 Beteiligungsanfragen erhalten. Trendthemen sieht Bendisch in den Bereichen Digital Health, Impact, einer stärkeren Verlagerung der Start-ups generell auf den B2B-Bereich sowie in KI, in das die IBB Ventures allerdings seit vielen Jahren bereits investiert.
Erfolgreiche Exits
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gelang es der IBB Ventures im letzten Jahr erfolgreiche Exits zu meistern. Die Anteile der Smart Steel Technologies GmbH konnte an die Heraeus Gruppe, die der Seniovo Bau GmbH an die Hornbach Gruppe und die der Blinkist GmbH an das australische E-Learning Unternehmen Go1 veräußert werden. „Börsengänge sind nach wie vor schwierig, wenngleich ausreichend Potanzial vorhanden wäre. Wir würden uns die Börse als Exitkanal wieder wünschen, gleichzeitig sehen wir aber großes Interesse seitens der Strategen und auch von Private Equity-Häusern, die in gewachsene Start-ups investieren“, beschreibt Zeller die aktuelle Exitsituation.